Zwischen Neckar und Alb
Innovationspreis 2021: Fortschritt statt Fehlzündungen

Auszeichnung Der Landkreis Esslingen zeichnet findige Köpfe aus. Der Innovationspreis 2021 wurde an drei Unternehmen aus der Region vergeben. Der erste Platz ging an die Firma „Markt-Pilot“ in Esslingen. Von Simone Weiß

Der mit insgesamt 30000 Euro dotierte Innovationspreis 2021 ging an drei Unternehmen, die mit Pioniergeist, Erfindungsreichtum und Mut zum Fortschritt die Zugkraft der Wirtschaft in der Region erhalten wollen. Seit 2003 wird die Auszeichnung im Zwei-Jahres-Rhythmus an kleine und mittelständische Unternehmen mit Sitz im Landkreis Esslingen verliehen, die sich durch eine besondere Innovationskraft
 

Alle Teilnehmenden stehen
für Qualität und Niveau.
Heinz Eininger
Landrat

 

auszeichnen. In diesem Jahr gingen laut Landrat Heinz Eininger 44 Bewerbungen ein, 2019 waren es nur 23 Kandidaten gewesen. Aus diesem reichen Bewerberpool traf der Innovationsausschuss seine Auswahl. Die drei ausgezeichneten Betriebe, so erklärte Kreischef Heinz Eininger, kreierten „beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen und innovative Handelskonzepte“. Sie liefern als regionale Leistungsträger also „zündende Ideen für morgen“.

Fehlzündungen gab es keine. „Alle 44 Teilnehmenden am Wettbewerb stehen für Qualität und Niveau“, sagte Landrat Eininger. Erst gegen Ende der Preisverleihung im Landratsamt wurde der Name des Siegers gelüftet: Die Firma „Markt-Pilot“ aus Esslingen kann sich über 15000 Euro freuen. Das 2020 gegründete Start-up-Unternehmen mit seinen 38 Mitarbeitenden hat die auf künstlicher Intelligenz basierende Softwarelösung „Price-Radar“ entwickelt. Mithilfe des Programms können Maschinenbauunternehmen Tabellen lieferbarer Ersatzteile abrufen, die nicht nach Kostengesichtspunkten, sondern nach einer markt- und faktenorientierten Preisgestaltung aufgelistet werden: „Alleinstellungsmerkmal der Software sind auch Algorithmen, die ausschließlich für maschinenbauspezifische Daten entwickelt wurden und deshalb deutlich bessere Ergebnisse erzielen.“ Die Software sei „made in Esslingen“, und ein Großteil der Ingenieure des ausgezeichneten Unternehmens würden aus dem Umfeld der Hochschule Esslingen stammen.

Für Menschen mit einem gemütlicheren Lebensrhythmus hat der zweite Preisträger, die Firma „Sporlastic“ aus Nürtingen, ein Konzept entwickelt. Ihre digitale Knieorthese kann bei Kniearthrose eine Operation vermeiden und setzt auf eine dynamische Entlastung. Erreicht wird sie durch zwei Bewegungssensoren und ein ausgetüfteltes Trainingsprogramm. Über den dritten Platz und ein Preisgeld von 5000 Euro konnte sich die Firma „Premium Robotics“ aus Leinfelden-Echterdingen freuen. Sie hatte eine Aufwälzgreiftechnik entwickelt, durch die Roboter zum Palettieren eingesetzt werden können.