Zwischen Neckar und Alb

Internetfiliale hat den größten Zulauf

Bilanz Ein kräftiges Umsatzplus beschert der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen trotz Niedrigzinspolitik ein sehr gutes Ergebnis. Jahresüberschuss steigt auf 13 Millionen Euro. Von Frank Hoffmann

Symbolbild

Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen bleibt trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen auf der Erfolgsspur: Dank deutlichem Umsatzplus und einem wachsamen Auge auf die Kostenseite hat die Bank auch im vergangenen Jahr ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaftet. Entsprechend zufrieden präsentierte die Vorstandsriege mit Burkhard Wittmacher an der Spitze gestern die Bilanzzahlen. Die Sparkasse steigerte ihr Geschäftsvolumen um 3,6 Prozent auf jetzt knapp neun Milliarden Euro und verbesserte auch den Jahresüberschuss um knapp zwölf Prozent auf 13 Millionen Euro. „Es ist uns gelungen, Prozesse effizienter zu gestalten und das Vertrauen der Kunden in die Sparkasse auszubauen“, freut sich Wittmacher über 1,5 Prozent Plus bei den Einlagen und eine Steigerung von 5,5 Prozent bei den Krediten. Damit ist dem Kreditinstitut das Kunststück gelungen, trotz Niedrigzinspolitik den Zinsüberschuss um knapp eine Million auf 161,4 Millionen Euro zu verbessern.

Steigbügelhalter für die erfolgreiche Entwicklung ist natürlich vor allem die brummende Wirtschaft. „Wir erleben seit nunmehr acht Jahren einen ungewöhnlichen Daueraufschwung“, sagt Bernd Haußels, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KSK. Insbesondere die Betriebe in der Region freuen sich über volle Auftragsbücher, entsprechend investitionsfreudig zeigten sich auch die gewerblichen Kunden der Sparkasse: „Das Kreditvolumen an Unternehmen konnte gegenüber 2016 um acht Prozent auf 3,5 Milliarden Euro erhöht werden“, so Vorstandsmitglied Kai Scholze.

Trotz etlicher Risikofaktoren wie Brexit oder der nicht immer kalkulierbaren US-Politik rechnen Haußels und Scholze auch in diesem Jahr mit einer Fortsetzung der konjunkturellen Bergfahrt. Die größte Expansionsbremse ist mittlerweile der zunehmende Fachkräftemangel. Sechs von zehn Betrieben in der Region, so Haußels, klagen inzwischen über Probleme, qualifiziertes Personal zu finden.

Individuelle Beratung

Im Privatkundenbereich sind noch immer die fortschreitende Digitalisierung und das veränderte Kundenverhalten entscheidende Punkte. „Zwei Faktoren bestimmen unsere Arbeit“, sagt Frank Dierolf, im Vorstand der Bank für die Privatkunden zuständig: „Einfache Bankgeschäfte werden zunehmend nur noch digital, vor allem auch mobil, abgewickelt, bei anspruchsvolleren Themen legen die Kunden großen Wert auf eine qualifizierte Beratung.“ Entsprechend werden zunehmend individuelle Beratungstermine zwischen 8 und 20 Uhr angeboten und gleichzeitig die Online-Zugänge weiter ausgebaut.

Eine Millionen Besucher monatlich verzeichnete die Internetfiliale der Kreissparkasse im vergangenen Jahr. 58 Prozent der Privatgirokonten werden mittlerweile online geführt. Um auch älteren oder nicht so technikaffinen Kunden den Einstieg in die digitale Bankwelt zu erleichtern, hat die hiesige Kreissparkasse als erste Sparkasse in Deutschland alle Filialen mit Wlan ausgestattet und bietet ihren Kunden Unterstützung bei der Installation und Einrichtung der Apps auf dem Smartphone an.

Bei den Geldanlagen erfreuen sich Aktien vor allem in Form von Fonds angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen wieder steigender Beliebtheit. Und bei jüngeren Kunden ist Bausparen wieder angesagt. Die niedrigen Zinsen lassen sich so für eine spätere Finanzierung sichern. Momentan fällt die Suche nach dem Traumhaus allerdings sehr schwer: Gerade im Kreis Esslingen gibt es nur sehr wenige Angebote und eine große Nachfrage.

107 Filialen und SB-Stellen hat die Sparkasse derzeit, und das soll auch so bleiben. Dagegen wurde die Personaldecke im Zuge der Effizienzsteigerung um 43 Mitarbeiter reduziert. Erreicht wurde dies über die Altersfluktuation. Auf Vorjahresniveau blieb das gesellschaftliche Engagement der Bank: Mit 1,4 Millionen Euro hat die Sparkasse Initiativen und Vereine im Kreis Esslingen unterstützt.

Die wichtigsten Geschäftszahlen der KSK

Geschäftsvolumen 8,97 Mrd. Euro

(2016: 8,65 Mrd. Euro)

Bilanzsumme 8,59 Mrd. Euro

(2016: 8,37 Mrd. Euro)

Einlagen 6,85 Mrd. Euro

(2016: 6,73 Mrd. Euro)

Kredite 6,30 Mrd. Euro

(2016: 5,87 Mrd. Euro)

Jahresüberschuss 13,0 Mio. Euro

(2016: 11,6 Mio. Euro)

Kernkapital 832,4 Mio. Euro

(2016: 749,4 Mio. Euro)

Mitarbeiter 1 473

(2016: 1 516)

Filialen/SB-Stellen 107

(2016: 107)