Zwischen Neckar und Alb

Jusos setzen ÖPNV als Schwerpunkt

Politik Bei einer „Kommunalwerkstatt“ der Jungsozialisten wird klar: Jugendliche müssen stärker eingebunden werden.

Symbolbild: Carsten Riedl

Kreis Esslingen. Zur ersten „Kommunalwerkstatt“ hat der Juso-Kreisverband Esslingen zahlreiche junge Juso-Gemeinderäte aus dem Kreisverband zum Austausch eingeladen. Gemeinsam mit dem Nürtinger Stadt- und Kreisrat Michael Medla, der Filderstädter Stadträtin Nathalie Schönfeld und dem Frickenhäuser Gemeinderat Sebastian Schöneck sammelten die „Jungsozialisten in der SPD“ Verbesserungsvorschläge aus ihren Heimatgemeinden.

Die Jusos im Kreis Esslingen freuen sich über die Entwicklung, dass sich immer mehr junge Menschen für Politik interessieren. „Gerade im Hinblick auf die kommende Kommunalwahl gilt es, Jugendliche noch stärker für politische Abläufe in ihren Kommunen zu begeistern und jugendpolitische Themen in den Vordergrund des Wahlprogramms zu stellen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Entsprechend war es auch Ziel der Kommunalwerkstatt, gemeinsame Schwerpunktthemen zu identifizieren.

Demokratie brauche junge Leute

„Eine Gemeinde ist nur so gut, wie die Bürger, die sich für ihr Wohlergehen einsetzen“, sagte Michael Medla, 23-jähriger Gemeinderat aus Nürtingen. Es sei unabdingbar, dass junge Menschen sich aktiv in die Demokratie einbringen und neue Blickwinkel auf bekannte Probleme eröffnen. Wie in vielen anderen Regionen Deutschlands, gebe es im Großraum Stuttgart beispielsweise zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Dies habe direkte negative Folgen für Berufseinsteiger, Geringverdiener, Studierende und junge Familien. Das aktuelle Angebot reiche nicht aus, um die Nachfrage zu decken, finden die Jusos. Steigende Mieten und frei stehende Häuser tragen zu dem Problem bei.

Ein weiteres Schwerpunktthema soll der öffentliche Personennahverkehr sein: So gebe es in weiten Teilen des Landkreises keine Nachtbusanbindung und auch tagsüber ist eine zuverlässige Beförderung - vor allem in Konkurrenz zum Auto - nicht immer gegeben. Es sei irritierend, dass der VVS zu einem größeren Teil aus Nutzergebühren, als von der öffentlichen Hand finanziert werde, finden die Jusos. Ebenso benachteilige die Struktur die Kommunen am Rand des Metropolgebietes - gerade in finanzieller Hinsicht. Im S-Bahn-Ringschluss von der Filder ins Neckartal sehen viele Jusos ein wichtiges Zukunftsprojekt.

Auch Aufenthaltsflächen für junge Menschen, gebührenfreie Kita, digitale Nachrüstung der Schulen und die regionale Schulentwicklung spielten eine Rolle bei dem Treffen. Die jungen Sozialdemokraten wollen künftig mit Aktionen auf ihre Anliegen aufmerksam machen und das Gespräch mit Bürgern suchen. pm