Zwischen Neckar und Alb

Kämmerer unter Verdacht

Betrug In Lichtenwald vermissen Gemeinde und Krankenpflegeverein rund 375 000 Euro. Der Kämmerer wurde angezeigt.

Am 18. Februar hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Symbolbild
Am 18. Februar hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. Symbolbild

Lichtenwald. Der Kämmerer von Lichtenwald, Rolf-Dieter Rieker, wird verdächtigt, die Gemeinde mit gefälschten Rechnungen, Belegen und Verträgen um rund 275 000 Euro geschädigt zu haben. Zudem besteht der Verdacht, dass Rieker auch das Konto des Fördervereins Krankenpflege Lichtenwald, dessen Schatzmeister er ist, um etwa 100 000 Euro erleichtert hat.

Die Gemeinde und der Verein haben Strafanzeige erstattet, der Kämmerer ist vom Dienst suspendiert worden. „Das ist beispiellos. Ich bin wütend und auch erschüttert über den Vertrauensbruch und über diese große kriminelle Energie“, kommentiert Bürgermeister Ferdinand Rentschler die Vorgänge. So hatte der Kämmerer vor einiger Zeit 97 000 Euro von dem Konto, über das die Finanzierung des Baugebiets „Pfandäcker“ abgewickelt wird, an den Krankenpflegeverein überwiesen und danach in mehreren Tranchen an sein privates Konto weitergeleitet.

Bei der ersten Durchsicht der Unterlagen sind gefälschte notarielle Kaufverträge, Auftragsbestätigungen, Rechnungen und Belege entdeckt worden. Rentschler hat Strafanzeige namens der Gemeinde und des Krankenpflegevereins gestellt. Polizeisprecher Josef Hönes hat den Eingang der Anzeigen bestätigt. Peter Stotz