Zwischen Neckar und Alb

Klare Sache für den Kämmerer

Amt Michael Bauer wird zum Beigeordneten in Wernau gewählt. Sein Gegenkandidat Mario Singer erhält nur eine Stimme.

Wernau. Kämmerer Michael Bauer ist zum hauptamtlichen Beigeordneten der Stadt Wernau gewählt worden. Mit nur einer Gegenstimme hat der 41-jährige Diplom-Verwaltungswirt die Wahl gegen den 57-jährigen Mitbewerber Mario Thomas Singer gewonnen. Singer ist Bürgermeister der Gemeinde Malsburg-Marzell im Landkreis Lörrach. Bettina Schön, die Kämmerin der Stadt Nürtingen, hat ihre Bewerbung Ende April zurückgezogen.

21 von 22 Stimmberechtigten wählten Michael Bauer, der seit sechs Jahren für die Finanzen der Stadt zuständig ist. Das Ergebnis überrascht nicht, denn das Profil der neu geschaffenen Stelle passt genau auf den Stadtkämmerer. Er wird weiterhin das Amt für Finanzen und Personal leiten, zusätzlich aber hauptamtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters sein. Diese Verantwortung, so hatte Bürgermeister Armin Elbl erklärt, könne man bei einer Stadt dieser Größenordnung nicht mehr den Gemeinderäten aufbürden.

Michael Bauer bleibt weiter Geschäftsführer der Eigenbetriebe Wernauer Bäder, Stadtwerke und Abwasserbeseitigung. Außerdem ist ihm weiterhin die Geschäftsführung der Musikschule zugeordnet. Die Stelle des Stadtkämmerers wird aufgelöst.

Mario Thomas Singer, der Bürgermeister aus dem Südbadischen, schaffte es nicht, den Wernauer Stadträten klarzumachen, warum sie auf den unbekannten Auswärtigen setzen sollten. Fachlich konnte der 57-Jährige einiges vorweisen. Als Diplom-Forstwirt war er einst in Kirchheim tätig. Dazu studierte er parallel Volkswirtschaft und machte eine Ausbildung zum Steuerfachwirt. Vor seinem Wechsel auf den Rathausstuhl in Malsburg-Marzell war er einige Jahre als Betriebswirt in einem Herzzentrum in Bad Krozingen angestellt.

Strammes Programm

Ruhig und nüchtern, wie es sich für einen Kämmerer geziemt, trug Michael Bauer seine Bewerbungsrede vor. Blühende Landschaften, so sagte er, könne er nicht versprechen, aber dass er mit dem gleichen Engagement und der gleichen Kompetenz weiterarbeiten werde. In seinem Programm steht für die nächsten Jahre, dem Fachkräftemangel mit einer höheren Ausbildungsquote zu begegnen, die elektronische Akte in der Verwaltung und den Online-Zugang für die Bürger einzuführen. Als Daueraufgabe werde ihm das Defizit der Bäder bleiben, auch wenn es gelungen sei, dies zu reduzieren. Roland Kurz