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Kleine Lichtblicke zu Weihnachten

Jobs Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis zum Jahresende hin deutlich gesunken. Die Quote liegt bei 4,3 Prozent und damit unter dem Landesdurchschnitt.

Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur zeigt sich überrascht. „Das Jahr 2020 schließt mit einem weiteren, sogar deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit ab. Der Arbeitsmarkt zeigt sich im letzten Monat des Krisenjahres bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit sehr robust, denn ein Rückgang in einem Dezember ist eher unüblich.“ Die Arbeitslosigkeit ist im Agenturbezirk sogar stärker gesunken als im Schnitt von Baden-Württemberg. Das sei, erläutert Käppel, eine wirklich erfreuliche Entwicklung und wäre für sie in dieser Größenordnung nicht zu erwarten gewesen. „Vom Vorkrisenniveau sind wir aber noch meilenweit entfernt, und wie sich die Einschränkungen des zweiten Lockdowns auf die Wirtschaft auswirken und die Zahlen sich dann verändern, bleibt abzuwarten“, gibt Käppel allerdings zu bedenken.

Sicher aber sei nach Einschätzung von Käppel, dass die Kurzarbeit aktuell als Kriseninstrument viele Arbeitsplätze erhalte. Die Inanspruchnahme von Betrieben in der Region sei extrem hoch und werde im zweiten Lockdown, das zeigten die Zahlen über neu eingegangene Anzeigen, noch einmal steigen.

Anzeigen auf Kurzarbeit steigen

Insgesamt waren im vergangenen Monat 19 597 Frauen und Männer im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen ohne Arbeit. Das ist ein Rückgang im Vergleich zu November um 295 Personen oder 1,5 Prozent. Gegenüber zum Dezember des Vorjahrs war es allerdings ein Anstieg um 29,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent auf jetzt 4,3 Prozent.

Im Landkreis Esslingen waren im Dezember insgesamt 12 759 Menschen arbeitslos. Das sind 1,3 Prozent weniger als im November, aber 30,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Kreis 4,1 Prozent, in Esslingen lag sie bei 4,4 Prozent, in Kirchheim bei 3,9 Prozent, in Leinfelden-Echterdingen bei 3,7 Prozent und in Nürtingen bei 4,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr werden die Auswirkungen der Pandemie aber doch deutlich, lag da die Arbeitslosenquote im Kreis noch bei 3,2 Prozent. Auch im Bereich der offenen Stellen, die beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet sind, sieht die Situation weniger rosig aus. Gegenüber November sank die Zahl um 158 Stellen, was ein Minus von 2,8 Prozent bedeutet, gegenüber zum Vorjahresmonat bedeutet dies sogar ein Minus von 21,2 Prozent.

Die Zahlen zur angezeigten, also geplanten Kurzarbeit, liegen der Agentur für Arbeit von März bis Dezember als addierte Werte vor. Insgesamt zeigten in diesen zehn Monaten 10 920 Betriebe oder Betriebsabteilungen Kurzarbeit für 175 837 Arbeitnehmer an. Im Landkreis Esslingen waren es 7274 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit insgesamt 113 138 Beschäftigten. Die Arbeitsagentur stellt dabei fest, dass es im Dezember wieder deutlich mehr neue Anzeigen gab. aa