Zwischen Neckar und Alb

Klimaprofi zu Gast beim Politischen Martini

Klima Ernst-Ulrich von Weizsäcker war Stargast vor 135 Besuchern beim Politischen Martini in Wolfschlugen.

Politischer Martini Wolfschlugen
Volles Haus im Rössle beim Politischen Martini. Foto: pm

Wolfschlugen. Zum zweiten Politischen Martini konnte der Nürtinger SPD-Bundestagsabgeordnete Nils Schmid einen prominenten Redner ins Gasthaus Rössle holen. Der ausgewiesene Klimaexperte Ernst-Ulrich von Weizsäcker, ein Neffe des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, ging vor dem traditionellen Gänseessen auf die globalen Herausforderungen ein.

Der Ehrenpräsident des Club of Rome betonte, wie wichtig es ist, die Entwicklungsländer mit in die Klimapolitik einzubeziehen. Ohne eine globale Perspektive würden die Klimaprobleme nicht gelöst. So würden 90 Prozent der neuen Kohlekraftwerke in Entwicklungsländern gebaut. Von Weizsäcker setzt sich für einen Budgetansatz und weltweiten Emissionshandel ein. „Dann würde der indische Wirtschaftsminister Shri Piyush Goyal auf einmal statt auf neue Kohlekraftwerke auf erneuerbare Energien und Effizienz setzen und wertvolle CO2-Lizenzen nach Europa verkaufen. Das wäre sensationell!“, sagte der Gastredner.

Der SPD-Politiker ging auch auf die aktuelle Lage seiner Partei ein, warnte aber vor einfachen Antworten. Die Sozialdemokratie müsse zwar auch Nachjustierungen in der Sozialpolitik vorantreiben, sich aber viel mehr wieder programmatisch den Zukunftsfragen widmen, die vornehmlich international und nicht national gedacht werden müssten, wie bei Klima, Finanzmärkten und Technologiebewusstsein. Einfachen Erklärungen wie die Schuld nur bei einzelnen Personen oder der Großen Koalition zu suchen, erteilte er eine Absage, weil diese zu kurz griffen. pm