Zwischen Neckar und Alb

Kommunalpolitik ist „unheimlich konkret“

Amtseid Hochdorfer Bürgermeister Gerhard Kuttler wurde zu zweiter Amtszeit verpflichtet

Landrat Heinz Eininger (links) übergibt die offizielle Wahlprüfungsurkunde an Gerhard Kuttler, der von seiner Frau Cornelia Müll
Landrat Heinz Eininger (links) übergibt die offizielle Wahlprüfungsurkunde an Gerhard Kuttler, der von seiner Frau Cornelia Müller begleitet wird.Foto: Katja Eisenhardt

Hochdorf. „Mit dem Wahlergebnis können Sie sich voll und ganz bestätigt fühlen“, befand der erste Stellvertreter des Schultes Siegfried Albrecht und kritisierte einmal mehr die im Nachgang teils unschönen, anonym im Netz abgegebenen Kommentare zum Wahlkampf und dessen Ergebnis. Für die kommenden acht Jahre wünschte er Gerhard Kuttler „eine ordentliche Portion Energie, Tatkraft und Mut“ und gleichzeitig die notwendige Gelassenheit und Geduld, um die Gemeinde weiterhin zukunftsfähig weiterzuentwickeln: „Die Arbeit wird gewiss nicht ausgehen.“

Landrat Heinz Eininger hatte die Wahlprüfungsurkunde mitgebracht, die Gerhard Kuttler offiziell in seinem Amt bestätigt. Kommunalpolitik sei „unheimlich konkret“, betonte der Landrat, man trage hier die Verantwortung für sämtliche Entscheidungen, gerade auch in der Rolle des Bürgermeisters. Es sei in einer Demokratie durchaus nicht ungewöhnlich, dass es immer mal wieder Gegenwind und kritische Stimmen gebe. Umso mehr sei es nun gemeinschaftlich an Verwaltung und Gemeinderat, die Gemeinde in den nächsten acht Jahren weiter voranzubringen. An den Bürgermeister gerichtet verband er damit „wohldurchdachte Vorschläge, ein mutiges Vorangehen und gelegentlich Kompromissbereitschaft.“ Kontraproduktiv seien in diesem Zusammenhang Forderungen nach einem Rückzug einzelner Gemeinderäte oder gar der Auflösung des bestehenden Gemeinderats, kritisierte der Landrat bezüglich der Reaktionen auf die zurückliegende Wahl: „Ein Bürgermeister und der Gemeinderat sind gemeinsam die Hauptorgane der Gemeinde und nicht etwa Regierung und Opposition. Gemeinsam müssen sie lösungsorientiert zum Wohl der Gemeinde handeln.“ An Gerhard Kuttler gewandt fügte er hinzu: „Gehen Sie die nächsten acht Jahre mit neuem Schwung an, ein Bürgermeister muss vorangehen, eine eigene Meinung haben und diese auch vertreten. Dabei ist die Kommunikation untereinander, zum Gemeinderat und den Bürgern, stets ein wichtiger Faktor.“ Gerhard Kuttlers Amtskollege Bernhard Richter aus Reichenbach wünschte in seinem Grußwort, „dass wieder Ruhe einkehrt in Hochdorf.“ Einen Tipp hatte er für seinen Mannschaftskollegen der Bürgermeister-Fußballtruppe ebenfalls parat: „Beim Kicken will er oft ein ganz besonders schönes Tor erzielen, manchmal reicht es aber auch, den Ball einfach reinzumachen.“

Gerhard Kuttler selbst sieht seine Wiederwahl als „Vertrauensbeweis, Verpflichtung und Ansporn zugleich.“ In den letzten acht Jahren habe man vieles vorbereitet, das nun greifbar werde: „Wir müssen noch schneller, effizienter und effektiver werden, dennoch aber auch mit der gebührenden Portion Gelassenheit und mit innerer Ruhe an die Dinge herangehen“, betonte der Schultes, nachdem er seinen zweiten Amtseid geleistet hatte. Katja Eisenhardt