Zwischen Neckar und Alb

Konjunktur startet mit Allzeithoch

Wirtschaft Betrieben in der Region geht es laut einer IHK-Umfrage besser als zuvor. Nur der Blick in die USA dämpft.

Region. „Die Stimmung in der Wirtschaft ist so gut wie nie. Fast alle Unternehmen in der Region Stuttgart sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden oder mehr“, sagt Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. Tatsächlich weisen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage, an der sich zu Beginn des Jahres rund 900 Unternehmen aller Größen und Branchen in und um Stuttgart beteiligt haben, einige Superlativen auf. Der einzige Dämpfer: „Die auslandsorientierte Wirtschaft könnte wegen der aktuellen Entwicklungen in den USA einen Dämpfer bekommen“, befürchtet Richter - für die meisten Unternehmen zwar Grund zur Sorge, aber nicht zu Aufregung.

Schwacher Euro stärkt Exporte

In der Umfrage beurteilen fast 54 Prozent der Unternehmen ihre Lage als „gut“ - eine weitere Steigerung gegenüber dem Herbst um mehr als vier Prozentpunkte. Bauwirtschaft, Dienstleister sowie Hotel- und Gaststättengewerbe sehen sich im Allzeithoch. Der Anteil der Industriebetriebe mit guter Lageeinschätzung hat um mehr als sechs Punkte von rund 43 auf fast 50 Prozent zugelegt. Auch der Großhandel beurteilt seine Lage besser als im Herbst. Die Zahl der Betriebe, die über schlechte Geschäfte klagen, ging auf fünf Prozent zurück. Gründe für die gute Situation sind ein tendenziell schwacher Euro als Stütze deutscher Exporte, die niedrige Zinsen sowie die positive Arbeitsmarktentwicklung. Damit dürfte die Binnennachfrage weiter moderat expandieren. Bauwirtschaft, Industrie und Servicebetriebe melden steigende Nachfrage. Der Großhandel verharrt auf hohem Niveau. Bauwirtschaft und Dienstleitungsbranche haben ihre Budgets für Inlandsinvestitionen aufgestockt. Bei Industrie und Handel fallen die Investitionspläne etwas verhaltener aus als letzten Herbst, bleiben aber aufwärts gerichtet.

Die Erwartungen der Unternehmen für dieses Jahr fallen auch positiver aus als vor vier Monaten. Der Anteil der Betriebe, die sich verbessernde oder gleichbleibende Geschäfte erwarten, ist um eineinhalb Prozentpunkte auf über 92 Prozent gestiegen. Schlechtere Geschäfte erwarten nur knapp acht Prozent der Befragten. Gestiegen sind auch die Beschäftigungspläne der meisten Teilnehmer. Mehr als ein Viertel will zusätzliches Personal einstellen. Angesichts anhaltenden Fachkräftemangels fürchten nunmehr schon 47 Prozent der befragten Betriebe allerdings, dass sie nicht für alle Stellen die benötigten Fachkräfte finden. In einer besonders kritischen Situation sieht sich das Hotel- und Gaststättengewerbe. Immer weniger hofft man hier auf Ersatz für ausscheidendes Personal.pm