Zwischen Neckar und Alb

Konzept am Badesee bewährt sich

Freizeit Seit am Aileswasensee in Neckartailfingen der Sicherheitsdienst im Einsatz ist, hat sich die Lage entspannt.

Archivfoto: Aileswasensee
Archivfoto: Aileswasensee

Neckartailfingen. Überfüllte Liegewiesen, kaum beachtete Corona-Abstände und völlig zugeparkte Zufahrten und Grundstücke: In den heißen Julitagen ist der Aileswasensee in Neckartailfingen landesweit in die Schlagzahlen geraten. Nicht nur das. Das beliebte Naherholungsgebiet sorgte auch für Sonderschichten bei Verwaltung und Gemeinderat. Aus Angst vor einem neuen Corona-Hotspot musste die Kommune die Besucherzahl auf maximal 1000 Menschen pro Tag begrenzen.

Geregelt wird die Verordnung mit Einlassbändchen für jeden Badegast - für die Umsetzung des Konzepts sorgt ein privater Sicherheitsdienst, der auch sonst rund ums Gewässer nach dem Rechten schaut. Und um die Parkprobleme in den Griff zu bekommen, kündigte Bürgermeister Gerhard Gertitsch­ke an, Falschparker konsequent abzuschleppen.

Offenbar hat sich der Mut der Verantwortlichen gelohnt: Seit die Gemeinde den Betrieb rund um den Naturbadesee reglementiert, hat sich die Situation entspannt - trotz der vergangenen hochsommerlichen Augusttage.

Das Zwischenfazit von Bürgermeister Gerhard Gertitschke fiel schon nach zwei Wochen positiv aus: Die Corona-Verordnung könne vom Sicherheitsdienst kontrolliert werden, und in Sachen Verkehr blieben zumindest so chaotische Verhältnisse wie noch Mitte Juli zuletzt aus.

Auch die Dienste der Polizei waren weniger gefordert als noch vor ein paar Wochen. Zu lediglich einem Einsatz am Aileswasensee (im Juli waren es bisweilen mehrere täglich) sind die Beamten am Wochenende gerufen worden, erklärt Andrea Kopp, Pressesprecherin bei der Polizeidirektion in Reutlingen.

Dabei handelte es um einen Fall, der die Gaststätte am See­ufer betrifft: Dort wollte ein Mann einkehren, der Hausverbot hatte, weswegen die Beamten ihn mit einer Verwarnung des Geländes verwiesen.

Security wurde verstärkt

Doch obwohl es jetzt ruhiger zugeht: Viele Neckartailfinger sehen den Andrang von Badegästen mit gemischten Gefühlen. Die Autos parkten nicht nur Straßen zu, sondern versperrten auch Landwirten den Weg zu ihren Feldern.

Die Kommune hat mit einem Parkverbot an den Wochenenden entlang der Bahnhof- und der Gartenstraße reagiert. Auch am See selbst hat die Gemeinde umgebaut. Das Gewässer ist mittlerweile komplett eingezäunt, und sobald die Zahl von 1000 Gästen erreicht ist, wird der Zugang von den Sicherheitsleuten geschlossen.

Ende Juli wurde der Security-Dienst auf zehn Mann aufgestockt - das ist mehr als das Dreifache des Startbetriebs. Christina Hölz