Zwischen Neckar und Alb

Kreiskliniken bei Patienten beliebt

Jahresabschluss Die Medius-Kliniken haben im vergangenen Jahr 44 000 Patienten in den drei Krankenhäusern des Landkreises in Nürtingen, Kirchheim und Ruit stationär behandelt. Von Roland Kurz

In den drei Krankenhäusern des Landkreises in Nürtingen, Kirchheim und in Ruit wurden 2016 so viele Patienten stationär behandel
In den drei Krankenhäusern des Landkreises in Nürtingen, Kirchheim und in Ruit wurden 2016 so viele Patienten stationär behandelt wie noch nie. Auch im ambulanten Bereich steigen die Zahlen. Foto: Jean-Luc Jacques

Die Medius-Kliniken haben zum dritten Mal hintereinander einen positiven Jahresabschluss präsentiert. 2016 haben die früheren Kreiskliniken einen Überschuss von 9,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit 44 000 stationären Patienten wurde ein neuer Rekord erzielt. Im Esslinger Kreistag wurden Klinikleitung und Beschäftigten für diese Leistung großes Lob gezollt. Der Aufsichtsrat wurde entlastet.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden an den Klinikstandorten Nürtingen, Kirchheim und Ostfildern-Ruit 2 000 Patienten mehr stationär behandelt. Die Verweildauer lag im Schnitt bei 5,7 Tagen. Auch bei den ambulanten Fällen wurde mit knapp 130 000 eine neue Bestmarke erreicht. Der Aufwärtstrend hält im ersten Halbjahr 2017 an. Bislang wurden 4,5 Prozent mehr Patienten behandelt als im Vorjahreszeitraum. Dies entspricht einem Zuwachs von mehr als 1 000 Personen.

Landrat Heinz Eininger führt das Ergebnis auf das „große Vertrauen“ in die Medius-Kliniken zurück. „Nur so ist der ständig wachsende Patientenstrom zu erklären.“ Dafür gebühre den Mitarbeitern herzlicher Dank. Mit einer Gewinnmarge von 4,8 Prozent des Umsatzes habe man fast die Zielgröße von fünf Prozent erreicht. Das Ergebnis beweise, „dass kommunale Krankenhäuser wirtschaftlich arbeiten können“.

Seit dem Namenswechsel vermuten allerdings viele Patienten, die Kliniken seien privatisiert worden. Dem ist nicht so. Die Mitarbeiter selbst haben diesen Namen ausgewählt, der unverwechselbar sein soll.

Investitionen selbst finanzieren

Armin Elbl, Sprecher der Freien Wähler, lobte die „engagierte und kompetente Klinikleitung“ ebenso wie die mehr als 2 000 Mitarbeiter, die den Konsolidierungskurs der letzten Jahre mitgetragen haben. Der Namenszusatz „Medius-Kliniken - Vertrauen. Können“ sei zu Recht gewählt worden. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Fritz dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den vom Kreistag vorgegebenen Weg mitgegangen seien. Die Standfestigkeit des Landrats, die manchmal polemisch kommentiert worden sei, habe sich bezahlt gemacht. Die guten Ergebnisse ermöglichten, so Fritz, dass die Kliniken künftig Investitionen selbst finanzieren könnten. Angesichts großer Vorhaben in Ruit und am Standort Nürtingen sei dies besonders wichtig. Nicht vergessen dürfe man aber, dass die Ergebnisse auch dank des jährlichen Investitionskostenzuschusses des Landkreises zustande kommen, im Jahr 2016 waren es 4,8 Millionen Euro.

Wachsende Patientenzahlen seien ein Qualitätsmerkmal, betonte Marianne Erdrich-Sommer, Fraktionsvorsitzende der Grünen - zumal in Zeiten, in denen sich viele Patienten per Internet über die Bewertungen von Kliniken und Ärzten informierten. Vor wenigen Jahren, so sagte Gerhard Remppis (SPD), sei man als Kreis- und Aufsichtsrat mit gebeugtem Rücken aus den Sitzungen gekommen. Jetzt gehe man wieder aufrecht.

Um die gestiegene Fallzahl zu bewältigen, haben die Kliniken das Personal aufgestockt. Die Zahl der Vollzeitkräfte stieg um 36 auf 2 060 Personen. Insgesamt beschäftigen die Kliniken rund 2 800 Mitarbeiter. Voriges Jahr investierten die Medius-Kliniken 25 Millionen Euro, der größte Teil ging in den Neubau der Psychiatrie am Standort Kirchheim. In diesem Jahr investieren die Kliniken-GmbH 11,1 Millionen Euro in Gebäude und 3,7 Millionen in Geräte. In den nächsten Jahren wird vor allem in das Krankenhaus in Ruit investiert: Auf 112 Millionen Euro wird die Sanierung veranschlagt. Für den Standort Nürtingen ist ein neues Reha-Zentrum im Gespräch.