Zwischen Neckar und Alb

Land und Leute

Vortrag über Schwaben, Franken und Co.

Am Pfingstmontag, 16. Mai, um 11 Uhr ist im Freilichtmuseum Beuren der Vortrag „Schwaben, Badener, Franken und andere Landsleute" zu hören.

Beuren. Der Referent Professor Dr. Friedemann Schmoll ist gebürtiger Esslinger und Lehrstuhlinhaber für Volkskunde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Vortrag findet im barrierefrei zugänglichen „Hopfensaal“ im Haus aus Öschelbronn statt.

Schwäbisch – was macht das aus den Menschen? Diese Frage steht – mal augenzwinkernd, mal durchaus seriös – im Mittelpunkt des Vortrags. Natürlich: Die Frage nach den Eigenarten von Land und Leuten im deutschen Südwesten ist ein hochgradig durch Klischees und Stereotypen vermintes Terrain, erst recht, seit das Motto „Wir können alles – außer Hochdeutsch“ zum Label Baden-Württembergs erhoben wurde. Überhebliche Selbstverliebtheit oder das Trauma der Minderwertigkeit oder beides zugleich? Der Vortrag macht sich auf die Suche nach historischen Bedingungen für die Ausbildung spezifisch südwestdeutscher Mentalitäten, die stets auch in Abgrenzung zu scheinbar weltoffeneren Badenern, genussfreudigen Oberschwaben oder großzügigen Hohenlohern festgeschrieben wurden. Dabei drängen sich jede Menge Widersprüche auf, die hierzulande vereint und aufgehoben werden: Individualität und Gemeinsinn, Borniertheit und Weltläufigkeit, praktischer und ideeller Sinn, Traditionalismus und Modernität. In jedem Fall gelangte schon Alt-Bundespräsident Theodor Heuss in seinen „Betrachtungen zum Schwäbischen“ zum unmissverständlichen Befund: „Die Schwaben sind vielleicht der komplizierteste, gewiss der spannungsreichste unter den deutschen Stämmen.“ pm