Zwischen Neckar und Alb

Mit der Pyramide fing alles an

Weihnachten Trude Brucker lebt ihre Faszination für Holzkunst aus dem Erzgebirge in ihrem eigenen Laden aus.

Trude Brucker präsentiert ihr persönliches Lieblingsstück.Foto: Katja Eisenhardt
Trude Brucker präsentiert ihr persönliches Lieblingsstück.Foto: Katja Eisenhardt

Aichwald. Betritt man den kleinen Laden von Trude Brucker im Aichwalder Ortsteil Aichschieß, weiß man zunächst gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. In den Regalen gibt es viel zu entdecken: Unzählige Holzfiguren in unterschiedlichen Größen stehen dort aufgereiht. Dazu gesellen sich Weihnachtspyramiden und Krippen, Schwibbögen - die traditionellen Lichterbögen aus dem Erzgebirge -, weihnachtlicher Baumschmuck oder auch wunderschöne Spieluhren und hochwertiges Holzspielzeug.

Die Holzkunst aus dem Erzgebirge ist die große Leidenschaft der 80-jährigen Ladeninhaberin: „Ich beschäftige mich seit Anfang der 90er-Jahre damit. Alles fing damit an, dass meine Tochter, die zu der Zeit im Osten arbeitete, zu Weihnachten eine Pyramide mitbrachte. Die hat mir so gut gefallen, dass ich mit ihr dann mal ins Erzgebirge gefahren bin und mir die Holzkunst direkt vor Ort angeschaut habe.“

Schnell sei klar gewesen: Das möchte sie den Schwaben zu Hause nahebringen. So kaufte sie ein paar Stücke direkt vor Ort und ging damit 1993 zunächst auf den heimischen Weihnachtsmarkt in Aichwald, ein Jahr später nach Wernau und 1995 dann nach Kirchheim. Auf letzterem war sie seither jedes Jahr mit der Holzkunst vertreten.

1996 hat sie ihren Laden eröffnet. Jeden Sommer fährt sie einmal ins Erzgebirge und schaut sich bei den Herstellern um, was es Neues gibt. Deren individuelle Stilrichtungen kennt sie aus dem Effeff: Ein besonderen Merkmal der berühmten Engel von Wendt & Kühn sei es etwa, dass auf ihren Flügeln immer elf Punkte aufgemalt seien. Sie sind quasi der Mercedes unter den Engeln“, erklärt ihr Mann Günter.

Ihre kreative Ader konnte ­Trude Brucker selbst schon bei einem Workshop im Erzgebirge ausleben, bei dem die Teilnehmer ihr eigenes Kunstwerk zusammenstellten. Ihr persönliches Lieblingsstück im Laden ist jedoch eine weihnachtliche Spieluhr mit zwei Tannen in der Mitte, um die Musiker-Engel ziehen.Katja Eisenhardt

In der Vorweihnachtszeit ist der Laden in der Weinstraße 35 in Aichwald von Dienstag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.