Zwischen Neckar und Alb

Mit Hightech alles im Blick

Polizei Das neue Führungs- und Lagezentrum der Polizei in Reutlingen geht in Betrieb. Die Arbeitsplätze sind mit topmoderner Technik ausgestattet und gewähren den optimalen Überblick. Von Thomas Krytzner

Die rote Lampe: Gerade kommt ein Notruf über die Telefonnummer 110 im neuen Führungs- und Lagezentrum an. Foto: Thomas Krytzner
Die rote Lampe: Gerade kommt ein Notruf über die Telefonnummer 110 im neuen Führungs- und Lagezentrum an. Foto: Thomas Krytzner

Vor vier Jahren erfolgte die Strukturreform bei der Polizei in Baden-Württemberg. Seitdem ist das Polizeipräsidium Reutlingen zuständig für die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Esslingen. Sämtliche Anrufe über den Polizeinotruf 110 landeten in der Reutlinger Oststadt. Damit die angewachsenen Zuständigkeiten weiter wahrgenommen werden können, wurde das bestehende Gebäude um ein neues Führungs- und Lagezentrum erweitert. 50 Kilometer Kabel wurden verlegt und die Technik auf den modernsten Stand gebracht. Der Bau dauerte rund zwei Jahre und kostete elf Millionen Euro. Auf über 1 800 Quadratmetern sind nun Polizeibeamte rund um die Uhr im Einsatz, um Mensch und Tier in Not zu helfen.

Björn Reusch, Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums, ist zufrieden: „Mit den neuen Räumlichkeiten können wir an jedem Tag im Jahr gewährleisten, dass Anrufer schnell die nötige Hilfe bekommen.“ An zehn Arbeitsplätzen werden die Notrufe über die Telefonnummer 110 entgegengenommen und weitere Schritte veranlasst.

Den Polizisten stehen dabei mehrere Systeme zur Verfügung. Sobald bei einem Arbeitsplatz die rote Lampe leuchtet, ist ein Notruf eingegangen. Der Kollege hört sich die Situation an, schaut, welcher Streifenwagen in der Nähe des Anrufers ist und nimmt mit den Beamten Kontakt auf. Doch auch bei großen Einsätzen bieten die neuen Räumlichkeiten topmodernes Equipement. Von jedem Bildschirm des Lagezentrums aus können beispielsweise Livebilder aus dem Polizeihubschrauber betrachtet und analysiert werden.

Über 207 000 Einsätze leisteten die Polizisten in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Esslingen. Sie gewähren damit Sicherheit für knapp eine Million Menschen. Derzeit befinden sich 1 800 Polizeibeamte in Ausbildung. „So viel wie noch nie“, erklärte Staatssekretär Julian Würtenberger vom Innenministerium. Früher seien es um die 600 gewesen. „So reagieren auf die aktuelle Sicherheitslage.“

In den nächsten Jahren wächst der Aufgabenbereich des Polizeipräsidiums weiter an, der Landkreis Zollernalb wechselt in den Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Reutlingen. „Da betreuen wir dann ein Gebiet mit der Fläche des Saarlandes“, erklärt Polizeipräsident Alexander Pick.