Zwischen Neckar und Alb

„Mit Kirmesfeuerwerk kann man hier nicht punkten“

Festival Ein Wochenende lang zeigen Pyrotechniker aus der Ukraine, aus Südkorea und Hawaii im Scharnhauser Park ihr Können. Von Sabine Försterling

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Archiv-Foto: Andreas Kaier

Drei Tage lang Emotionen pur“, verspricht Jürgen Wünsche, Veranstalter des internationalen Feuerwerksfestivals „Flammende Sterne“ im Scharnhauser Park. Zusammen mit dem renommierten Pyrotechniker Joachim Berner ist ihm wieder einmal ein Coup gelungen: Vom 24. bis 26. August zaubern drei durchaus gegensätzliche Teilnehmer aus der Ukraine, Südkorea und Hawaii im Takt der Musik eine funkelnde Choreografie an den nächtlichen Himmel über dem ehemaligen Gartenschaugelände.

Bei der 16. Auflage des hochkarätigen Wettbewerbs der Pyrotechniker bieten die Veranstalter darüber hinaus ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Livemusik, Feuerkünstlern sowie Spiel und Spaß für Kinder. Traditionell werden, wenn es das Wetter zulässt, Heißluftballons in den Sonnenuntergang entschweben und Stunden später stimmungsvoll am Boden erglühen.

Die „Flammenden Sterne“ haben inzwischen einen exzellenten Ruf, betont Jürgen Wünsche. Knapp 60 Anfragen aus der ganzen Welt für eine Teilnahme an dem diesjährigen Wettstreit hat Joachim Berner, der selbst bereits sechs Mal im Scharnhauser Park ganz oben auf dem Siegertreppchen gestanden hatte, erhalten. Die Messlatte liegt hoch, sagte Berner. Mit irgendeinem „Kirmesfeuerwerk“ könne man bei ihm nicht punkten. Er zeichnete am vergangenen Wochenende auch für das Feuerwerk beim Seenachtsfest in Konstanz verantwortlich.

Internationale Feuerwerkskunst

Die Firma „Dance of Fire“ aus der Ukraine war bereits in ganz Europa zu Gast und hatte vergangenes Jahr in ihrer Heimat das größte Feuerwerk in dessen Geschichte inszeniert. „The modern virtuell world“ lautet der Titel des Musikfeuerwerks zum Auftakt der „Flammenden Sterne“ am Freitagabend. Wer den Beitrag der Ukraine beim Eurovision Song Contest kenne, wisse, was ihn erwartet, sagte Berner mit einem Augenzwinkern.

„Hawaiin Style“, heißt es am Samstagabend. Die Pyrotechniker um Donald Pascual bringen von der 12 000 Kilometer entfernten Inselgruppe ansteckendes Südseefeeling zum Sound der Ukulele mit nach Ostfildern. Das Feuerwerk besteche durch brillante Farben und Fröhlichkeit, erklärte Berner. Die Südkoreaner, die bei den Olympischen Winterspielen in diesem Jahr eine grandiose Show in den Himmel gezaubert hatten, wollen am Sonntag mit synchroner Perfektion die achtköpfige Jury überzeugen. Alle drei Teilnehmer am Feuerwerksfestival haben das gleiche Budget zur Verfügung, und der Aufbau ist begrenzt.

Um das Publikum an den drei Tagen auf die funkelnde Choreografie am Himmel einzustimmen, ist auf dem weitläufigen Gelände allerhand geboten. Auf zwei Bühnen wird Livemusik gespielt, die „Roaring Clubsters“ entführen mit Comedy und Jonglage in die wilden 20er-Jahre, Artisten wagen das Spiel mit dem Feuer, und am Familientag am Sonntag sind die „Flammenden Sterne“ traditionell fest in Kinderhand. 52 gastronomische Stände sorgen für das leibliche Wohl.

„Die Lasershow als Countdown vor dem Start der Feuerwerke hat sich bewährt“, meinte Jürgen Wünsche. Er freute sich über die große Resonanz der vielen Feuerwerkfans: Die rund 500 Sitzplätze für den Samstagabend sind bereits ausgebucht, für die beiden anderen Tage gebe es noch Restkarten, berichtete Projektleiterin Carina Speidel. Doch auf der großzügigen Liegewiese vor der Abschussrampe sowie dem gesamten Festivalgelände gebe es schließlich ausreichend Platz. Die Veranstalter rechnen bei gutem Wetter mit 50 000 Besuchern.

Info Auch dieses Jahr kann man wieder mit der Eintrittskarte Busse und Stadtbahn kostenlos nutzen. Im vergangenen Jahr haben mehr als 14 000 Festivalbesucher das Ticket genutzt.