Zwischen Neckar und Alb

Mitarbeiter gestalten „Industrie 4.0“ mit

Digitalisierung Kollegen für neue Prozesse begeistern: Ein Projekt des „GARP“-Bildungszentrums zeigt, wie es geht.

Region. Man hört und liest nicht nur überall von Wirtschaft oder „Industrie 4.0“ - der Wandel, der hinter diesen Schlagworten steckt, ist längst in der Realität angekommen. In vielen Unternehmen verändern sich bereits die Prozesse. Wie können Firmen die Entwicklung zusammen mit ihren Mitarbeitern gestalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Projekt, das das „GARP“-Bildungszentrum zusammen mit vier Projektpartnern bei einer Auftaktveranstaltung in Plochingen vorstellte.

Was ist „Industrie 4.0“ eigentlich? Es könne zum Beispiel bedeuten, dass aus dem Maschinenbediener ein Prozessoptimierer wird, sagte Gerd Duffke. Er ist Personalentwickler bei der Firma „Trumpf“, die sich schon lange mit den Folgen der Digitalisierung auseinandersetzt.

An einem Strang ziehen

Ziel müsse sein, bei den aktuellen Veränderungen die Mitarbeiter mitzunehmen, sodass es „möglichst wenige Verlierer“ gebe, so Duffke. Er war auf die Digitalisierungsstrategie des Landes und auf die Fördermöglichkeiten aufmerksam geworden. Innerhalb kürzester Zeit strickte er mit „GARP“-Geschäftsführer Dr. Werner Waiblinger ein Konzept, holte Projektpartner ins Boot und reichte die Ausschreibung für „F4DIA - Fit für die digitalisierte Arbeitswelt“ ein. Dann flatterte die Förderzusage ins Haus.

Zielgruppe sind in erster Linie kleine und mittelständische Unternehmen der Region Stuttgart. Weiterbildung sei wichtiger denn je, sagte auch Rena Farquhar, stellvertretende Referatsleiterin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau - aber teilweise sei es nicht einfach, die Mitarbeiter dafür zu motivieren. Sie dafür zu begeistern, gelinge ihrer Meinung nach am besten, wenn sie die neue Welt selbst gestalten können.

Unterschiedliche Projektpartner

Wie offen „F4DIA“ angelegt ist, zeigt sich auch in der Auswahl der Projektpartner. Neben der Firma „Trumpf“, bei der „Industrie 4.0“ schon umgesetzt wird, sind mit dem Verein zur Förderung der Berufsbildung (VFB) und die Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule zwei Ludwigsburger Institutionen beteiligt. Der VFB ist Spezialist für technische Möglichkeiten und neue Lernformen wie virtuelle Klassenzimmer. Die Akademie verfügt über didaktische und methodische Kenntnisse. Auch viele weitere Projektpartner tragen ihren Teil zum Ganzen bei. Hinzu kommt das „GARP“-Bildungszentrum als Aus- und Weiterbilder.

Ziel des Projektes ist es, Mitarbeiter so zu schulen, dass sie als „Industrie-4.0-Multiplikatoren“ die Digitalisierung im Unternehmen mittragen und an Kollegen vermitteln. Karin Ait Atmane