Kreis. Ressourcen schonen spart Rohstoffe und Energie, entlastet die Umwelt und das Klima - und bei der Entsorgung letztlich auch den Geldbeutel eines jeden Einzelnen. Die Grundlage dafür bietet der Landkreis Esslingen mit dem Abfallwirtschaftskonzept, dessen Fortschreibung für die nächsten zehn Jahre der Kreistag in seiner letzten Sitzung beschloss. Abfall getrennt zu sammeln und so viel wie möglich wieder zu verwerten, ist seit den 90er-Jahren zum Thema geworden. Mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes wurden Entsorgungsträger wie Kommunen und Landkreise und damit auch die privaten Haushalte und Gewerbebetriebe förmlich dazu verpflichtet. Im Landkreis wird das vom kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) umgesetzt.
Potenzial ist nicht ausgeschöpft
Ressourcensparendes Verhalten fängt schon damit an, Abfälle zu vermeiden. Einfluss darauf kann der Gesetzgeber mit Verpackungsverordnungen oder mit vorgeschriebenen Mehrwegsystemen nehmen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb jedoch ist weitgehend darauf angewiesen, dass die Bevölkerung beim schonenden Umgang mit wertvollen Ressourcen mitwirkt. Mit Öffentlichkeitsarbeit wie Informationsangeboten in Schulen, Broschüren und Aufklärung auf der eigenen Internetseite ist der AWB aktiv, sieht das Potenzial bei der Vermeidung aber noch bei Weitem nicht ausgeschöpft. Deshalb wurde vom Abfallwirtschaftsbetrieb die Stuttgarter Firma Ökonsult beauftragt, weitere Ideen zu entwickeln und zu unterbreiten.
„Wir schauen schon auch mal nach, ob was in der Tonne ist, das dort nicht hineingehört“, sagt AWB-Geschäftsführer Manfred Kopp. Grundsätzlich setzt er jedoch auf Bewusstseinsbildung und Aufklärung. In seinen Wirtschaftsplänen veranschlagt der Abfallwirtschaftbetrieb für Öffentlichkeitsarbeit bis zu 170 000 Euro pro Jahr. Ökonsult habe einige weitere Vorschläge gemacht, sagt Kopp. Man habe nun zum Beispiel die Reparatur-Cafés im Kreisgebiet aufgelistet. Schließlich müsse alles, was repariert werden könne, erst später neu produziert werden. „Wir weisen jedoch nur auf Projekte hin, die nicht kommerziell geprägt sind“, so Kopp. Weitere Vorschläge sind Einkaufstipps zur Vermeidung von Verpackungsmüll und Lebensmittelverschwendung. Eines der schlagendsten Argumente ist jedoch das finanzielle Argument: Wer Müll trennt und spart, der spürt das auch im eigenen Geldbeutel. Uwe Gottwald