Zwischen Neckar und Alb

Nein zum Elterntaxi, ja zum Fahrrad

Verkehr Der ADFC fordert fahrradfreundliche Schulwege. Dabei seien auch Fahrradstraßen denkbar, heißt es in einer Mitteilung.

Symbolbild

Kreis. In Baden-Württemberg läuft der Schulbetrieb nach dem Corona-Lockdown wieder an und stellt Eltern wie Schüler bei der Frage nach dem Schulweg vor besondere Herausforderungen. Ein Grund: Die geltenden Abstandsregeln sind in überfüllten Bussen und Bahnen nur schwer umzusetzen. Deswegen empfiehlt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), mit dem Fahrrad zu fahren. Doch dafür brauche es sichere Wege und eine bessere Radinfrastruktur, teilt der ADFC-Geschäftsführer im Kreis Esslingen, Mathias Rady, mit.

Wegen der weiterhin geltenden Abstandsregeln zur Corona-Prävention können etwa Busse nicht so viele Fahrgäste mitnehmen wie bisher. Viele Eltern sorgen sich zudem um die Sicherheit ihrer Kinder und fahren sie oft lieber selbst mit dem Auto zur Schule. Vom Elterntaxi rät der ADFC Kreisverband Esslingen ab. Vielmehr empfiehlt er, auf das Fahrrad umzusteigen. Der Weg zur Schule könne meist leicht mit dem Rad zurückgelegt werden - was fehlt, sei eine entsprechende Radinfrastruktur. Unübersichtliche Kreuzungen sowie schmale oder fehlende Radwege machen Schulwege gefährlich. „Wir brauchen fahrradfreundliche Schulwege dringender denn je!“, so Mathias Rady.

Der ADFC appelliert an das Land und die Kommunen, zu handeln. Mit dem erhöhten Landes-Etat für Radverkehr seien gute Rahmenbedingungen vorhanden, um den Ausbau einer sicheren Radverkehrsinfrastruktur vorantreiben. Ausschlaggebend sind aber auch landesweite Vorgaben zur schnellen, rechtssicheren Einrichtung coronasicherer Rad- und Gehwege - wie es in einem offenen Brief an den Verkehrsminister bereits gefordert wurde. Leitfäden und pragmatische Lösungen sind jetzt gefragt. „Kommunen können jetzt konkrete Maßnahmen provisorisch gut umsetzen“, sagt Mathias Rady. Dazu zählen etwa geschützte Radstreifen, so genannte Pop-Up-Bike-Lanes und Fahrradstraßen. Sie eignen sich auch, um den Radverkehr vom Fußweg zu entzerren: So entstehe mehr Platz und gleichzeitig können die Abstandsregeln besser eingehalten werden. pm