Zwischen Neckar und Alb

Neue Halle für 5,5 Millionen Euro

Schule Seit 2014 war die Sporthalle in Esslingen-Zell eine Flüchtlingsunterkunft. Jetzt erlaubt der Kreistag einen Neubau.

Foto: Roberto Bulgrin
Foto: Roberto Bulgrin

Esslingen. Das berufliche Schulzentrum Esslingen-Zell erhält eine neue Sporthalle. Der Kreistag hat die Freigabe für Planung und Bau erteilt. Die Kosten werden auf 5,48 Millionen Euro veranschlagt. Das Land schießt 600 000 Euro dazu.

Eine Sanierung der Sporthalle am beruflichen Schulzentrum Esslingen-Zell stand schon länger im Raum. Als sie dann im Herbst 2014 als Notunterkunft eingerichtet worden war und entsprechend beansprucht, brachte Thomas Fischle, Leiter der Friedrich-Ebert-Schule, die Idee ins Spiel, gleich eine neue Halle zu bauen. Vor einem Jahr beauftragte der Kultur- und Schulausschuss dann die Verwaltung, das Projekt vorzubereiten. Inzwischen liegt der Bauantrag bei der Stadt Esslingen, mit der Genehmigung wird Ende Juli gerechnet. Ende September soll mit dem Abbruch der alten Halle begonnen und Anfang 2018 mit dem Neubau begonnen werden. Zum Schuljahr 2019/2020 soll die Sporthalle bezugsfertig sein.

Ein funktionaler Bau, kein Luxus

Die Halle werde ein „funktionaler Bau, kein Luxus, sondern das Notwendige“, machte Landrat Heinz Eininger klar. Die Pläne des Stuttgarter Büros Drei Architekten sehen eine Dreifeld-Sporthalle mit einer Fläche von 27 auf 45 Meter vor, eine Gymnastikhalle mit 12,6 auf 12 Meter sowie einen Fitnessraum mit 10,1 auf 7 Meter.

Einen Neubau begrüßen die Freien Wähler auch aus wirtschaftlichen Gründen. Ähnlich drückte sich Ilona Koch (CDU) aus: Der Neubau sei sinnvoller und wirtschaftlicher. Nach Ansicht von SPD-Kreisrat Richard Kramartschik hat sich der Landkreis mit dem Projekt zu viel Zeit gelassen. Die SPD habe bereits im Januar 2015 beantragt, einen Neubau ins Auge zu fassen. Die Grünen stimmten dem Neubau zu, weil er den Energiestandard KfW 55 erfülle. Das bedeutet, er benötigt nur 55 Prozent eines vergleichbaren Gebäudes nach der Energieeinsparverordnung (EnEV). Diese Verordnung gilt heute nur noch als Mindeststandard, der eigentlich überholt ist. Ulrich Deuschle (REP) machte die Flüchtlinge für den Zustand der Halle mitverantwortlich. Vielleicht, so mutmaßte der Rechtskonservative, wäre ein Neubau nicht nötig gewesen, wenn die dort untergebrachten Menschen hätten Sorgfalt walten lassen. Roland Kurz