Menschen mit wenig Geld müssen auf jeden Cent achten. Angesichts rasant steigender Lebenshaltungskosten betrifft dies immer mehr Alleinstehende oder Familien im Landkreis Esslingen. Seit mehr als zehn Jahren gibt das „Handbuch für den schmalen Geldbeutel“ des Kreisdiakonieverbands im Landkreis Esslingen (KDV) Tipps zu Einsparmöglichkeiten und Vergünstigungen im Alltag. Jetzt wurden diese Informationen digitalisiert. Auf der Internetseite www.hilfreich-es.de finden Menschen mit geringem Budget Antworten auf viele Fragen, etwa zu Sozialleistungen, preiswerten Einkaufsmöglichkeiten oder Vergünstigungen.
Der digitale Wegweiser gibt Orientierung in verschiedenen Lebenssituationen und Verbrauchertipps. Wer mit Geldsorgen nicht in die Beratungsstellen kommen mag, kann sich durch ihn selbst informieren. Die digitale Form ermöglicht es außerdem, die Informationen aktuell zu halten, wie KDV-Geschäftsführer Eberhard Haußmann erläutert. So wird etwa in der Rubrik „Gesundheit“ auf die Möglichkeiten für Corona-Impfungen verwiesen.
Weil die Lage für Menschen mit geringem Einkommen immer komplexer wird, steigt die Zahl der Rat- und Hilfesuchenden, so Haußmann.
Betroffene sind selbst Experten
Ein Team hat die Informationen zusammengetragen. Mit dabei waren auch Betroffene, sagt Reinhard Eberst, Leiter der Diakonischen Bezirksstelle Kirchheim: „Arme Menschen sind oft Experten in eigener Sache. Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig“, ist er überzeugt. Deshalb seien ergänzende Infos willkommen. Dazu soll auch die Instagram-Seite hilfreich_es dienen.
Wie das Handbuch genutzt werden kann, beschreibt Eberst am Beispiel von günstigen oder kostenlosen Freizeitangeboten. „Kinder und Jugendliche aus einkommensarmen Familien finden unterdurchschnittlich Zugang zu Vereinen, Kursen und Ferienfreizeiten. Da kann unsere Übersicht über Freizeitangebote hilfreich sein.“ Über Verlinkungen finden sich nicht nur die aktuellen Angebote, sie können oft auch gleich online gebucht werden. Unter dem Menüpunkt „Job Café“ erfahren Nutzer, wo sie Hilfe bei Bewerbungen erhalten.
Aber es werden nicht nur praktische Alltagshilfen vermittelt. „Es geht auch darum, dass Menschen zu ihrem Recht kommen“, sagt Eberst. So zeigt die Seite auf, welche Unterstützung in Form von kostenloser Rechtsberatung oder Prozesskostenhilfe Menschen in besonderen Lebenssituationen zusteht. Gefördert wurde das Portal www.hilfreich-es.de vom Europäischen Sozialfonds. pm