Zwischen Neckar und Alb

Neuffen aus der Vogelperspektive entdecken

Hochgehberge Durch dichten Wald und über sonnenverwöhnte Weinberge lässt sich die Burgruine Hohenneuffen erklimmen. Vor allem tierliebe Wanderer kommen dabei auf ihre Kosten. Von Katharina Daiss

Der Albtrauf bietet herrliche Ausblicke ins Tal: Foto: Katharina Daiss
Der Albtrauf bietet herrliche Ausblicke ins Tal: Foto: Katharina Daiss
Die Falknerei auf dem Hohenneuffen.
Die Falknerei auf dem Hohenneuffen. Foto: Katharina Daiss

Bei der Tour „hochgehkeltert“ ist der Name definitiv Programm: Denn der Rundweg führt den Albtrauf entlang zu einem der höchstgelegenen Weinberge Württembergs. Auf den gut sieben Kilometern sollte der Wanderer mit festem Schuhwerk ausgestattet sein. Auch Wanderstöcke lohnen sich auf den teilweise rutschigen Trampelpfaden, gehören aber nicht zur Pflichtausrüstung.

Die Tour beginnt am Parkplatz Schelmenwasen in Neuffen. Zwar lädt der Grillplatz dort schon zur ersten kleinen Stärkung ein, doch die Wanderlust lässt so früh noch keinen Stopp zu. Kurz darauf wartet die erste Herausforderung: Der steile Anstieg zum Wald kann selbst geübte Wanderer bereits zu Beginn ganz schön aus der Puste bringen, doch es dauert auch gar nicht lang und schon hat man den härtesten Teil der Strecke hinter sich gebracht. Von nun an geht es im kühlen Schatten von Laub- und Nadelbäumen über einen Trampelpfad direkt zur Burgruine Hohenneuffen.

Die Route der "hochgehkeltert" im Überblick.
Die Route der "hochgehkeltert" im Überblick.

Die Burg ist zweifellos der Höhepunkt der Tour. Hier können hungrige Wanderer einkehren und sich auf den Ruinen der mittelalterlichen Festung ausruhen. Der kilometerweite Blick vom Neuffen bis hin zum Stuttgarter Fernsehturm ist atemberaubend. Dem geduldigen Wanderer bietet die Burg tierische Unterhaltung: Falkner präsentieren eine wahre Show mit ihren Greifvögeln. Vor der malerischen Kulisse des Alb-Vorlandes und der Burg Teck im Hintergrund zeigen Falken und Eulen ihr Können.

Abstieg führt durch Weinberge

Nach der Rast geht es weiter über die ausgetretenen Pfade zum Startplatz für Gleitschirmflieger. Die aussichtsreiche Plattform verführt den Wanderer schon zum nächsten Halt, um die bunten Gleitschirme bei ihrem Sprung in die Lüfte zu beobachten. Nur ein paar Meter entfernt erwartet den Wanderer der Vulkan-Embryo Molach.

Von da an beginnt zugleich der Abstieg. Nach all den Eindrücken übersieht man dabei jedoch beinahe die Höllenlöcher, die tiefen Gräben entlang der Hangkante. Der Pfad nach unten verläuft durch den kühlen Wald, indem sich mit etwas Glück auch singende Eichelhäher beobachten lassen. Der Waldweg führt zu den warmen Hängen der Weinberge. Wo der Weinberg beginnt, enden die schmalen Trampelpfade: Ein breiter asphaltierter Weg führt die müden Wanderer letztlich zurück zum Parkplatz.

Der Rundweg ist vielfältig und bietet allerlei Möglichkeiten zum Verweilen und Staunen. Laut Tourenguide können Wanderer die Route in zweieinhalb Stunden absolvieren, doch die abwechlungsreichen Besichtigungs- und Einkehrmöglichkeiten wie beispielsweise die Burgruine, der Startplatz für die Gleitschirmflieger, und nicht zuletzt die eindrucksvolle Greifvogel-Show können diesen Zeitrahmen problemlos sprengen.