Zwischen Neckar und Alb

Nürtinger Stadtwerke sind kurz vor dem Ziel

Kooperation In den Verhandlungen mit der Telekom zum Breitbandausbau zeichnet sich eine Einigung ab.

Nürtingen. Die Stadt Nürtingen wird nun doch dem Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Esslingen beitreten. Nach hartnäckigen Verhandlungen mit der Telekom ist offenbar eine Lösung gefunden.

Aufgehorcht hatte man vergangenen Sommer nicht nur bei den Nürtinger Stadtwerken. Damals hatte die Region angekündigt, mit der Telekom beim Ausbau des Glasfasernetzes kooperieren zu wollen. Nürtingen zählt zu den Städten mit dem besten Ausbaustand und wollte sich seine bisherigen, auch im hohen Maße finanziellen, Bemühungen nicht zunichtemachen lassen. Die Befürchtung ging um, die Telekom könnte ein paralleles Leitungsnetz aufbauen, und das zum Teil mit öffentlichen Geldern gefördert.

Im September beschloss der Gemeinderat deshalb, dem noch zu gründenden Kreiszweckverband zur Förderung der Breitbandversorgung nur beizutreten, wenn die Telekom zusichert, die Rechte und Interessen der Nürtinger Stadtwerke zu wahren.

Kurz vor Ablauf der Frist erreichte die Stadtwerke Nürtingen nun ein Schreiben der Telekom, in dem sie die von der Stadt aufgestellten Eckpunkte für eine Kooperation akzeptiert. Das berichtete Norman Tietz, bei den Stadtwerken für das Projektmanagement zuständig, nun im Gemeinderat. Zwar seien Einzelheiten noch vor einem Vertragsabschluss auszuhandeln, die jetzige Erklärung sei jedoch als ernst zu nehmendes Versprechen zu werten. Deshalb könne man nun zu einem Beitritt in den Zweckverband raten. Dies beschloss der Gemeinderat nun einstimmig.

Zu den Eckpunkten zählt, dass eine Kooperation auf der Gemarkung der Stadt angestrebt wird. Dabei bauen die Stadtwerke das Glaserfasernetz weiter aus und gewähren gleichzeitig der Telekom Zugang zu diesem Netz, damit diese ebenfalls Angebote an mögliche Kunden machen kann. „Wir bekommen dafür eine Leitungsmiete“, so Tietz.

Auch wenn man in Nürtingen etwa Beratungs- und Planungsleistungen, die der Zweckverband anbieten will, nicht mehr braucht, macht für Tietz der Beitritt Sinn. Man habe Zugang zu weitergehenden Informationen sowie ein Mitspracherecht. Außerdem wäre die sich abzeichnende Kooperation mit der Telekom ohne Beitritt nicht möglich. Letztlich gehe es auch darum, die noch zu gründende Servicegesellschaft als starken Verhandlungspartner gegenüber der Telekom aufzustellen. Ihr werden 179 Kommunen der Region angehören.Uwe Gottwald