Zwischen Neckar und Alb

Open-Air-Konzerte auf einem Lastwagen

Kultur Sängerin Gundula Peyerl lässt sich von Corona nicht unterkriegen und entwickelt eigene Ideen.

Sängerin und Gesangspädagogin Gundula Peyerl aus Köngen. Foto: pr
Sängerin und Gesangspädagogin Gundula Peyerl aus Köngen. Foto: pr

Köngen. Wie viele Kulturschaffende leidet auch die Sängerin und Gesangspädagogin Gundula Peyerl unter den coronabedingten Einschränkungen. „Im Sommer liefen die Konzerte erfreulicherweise wieder langsam an. Doch jetzt ist die Kultur erneut komplett auf Eis gelegt“, bedauert die in Köngen wohnende Künstlerin. Für sie ist die Kultur von essenzieller Bedeutung: Nicht nur als wesentlicher Teil des menschlichen Lebens, sondern auch als Wirtschaftsfaktor. Doch in diesen schwierigen Zeiten die Hände in den Schoß legen und nichts tun? Das ist für die agile Sängerin keine Option. Um originelle Ideen ist Peyerl nicht verlegen - so plante sie, zusammen mit dem Göppinger Kirchenmusikdirektor ­Gerald Buss, Open-Air-Konzerte auf einem Lastwagen. Dennoch hofft Peyerl, dass bald Normalität einkehrt. Auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Chören würde die Sopranistin gerne wieder aufnehmen. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, widmet sie sich neben dem Unterrichten insbesondere ihrer Familie. „Die Stimme und das Singen sind für den Menschen von großer Bedeutung“, ist die in Köngen aufgewachsene Musikerin überzeugt.

Ihre Liebe zu Musik wurde bereits in frühester Kindheit geweckt. Peyerls Vater, ein vielseitiger Instrumentalist und Sänger, begeisterte die Tochter mit seiner Stimme. Es verwundert nicht, dass bei Gundula Peyerl schon früh der Wunsch nach Gesangsunterricht entstand. Mit Lilly Sauter fand sie an der Musikschule Köngen-Wendlingen eine ideale Gesangslehrerin, die sie später auch auf die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Mannheim vorbereitet hat. Nach dem Gesangslehrer-Diplom legte Peyerl dort auch das Konzertexamen ab. Dann der Berufsstart: Peyerls künstlerische Laufbahn führte zunächst an die Wiener Kammeroper - später war sie Ensemblemitglied der Opernhäuser in Hof und Aachen.

Die Familiengründung brachte einen Einschnitt. Nach der Geburt ihrer beiden Söhne hat Gundula Peyerl etwas zurückgesteckt, ist aber bis heute auf dem Konzertpodium als Lied- und Oratoriensängerin sowie im Köngener „Ensemble Grini“ zu hören. Ihre Auftritte und das Unterrichten an der Musikakademie möchte sie in ausgewogener Balance halten. Neben ihren stimmlichen Fähigkeiten verfügt Peyerl über ein besonderes pädagogisches Gespür: Mit ihrer positiven und kommunikativen Art findet die sympathische Sängerin schnell einen Zugang zu den Schülern: „Ich möchte nicht nur die reine Gesangstechnik lehren, sondern auch Körperspannung und ein gestärktes Selbstvertrauen vermitteln.“ Rainer Kellmayer