Zwischen Neckar und Alb
Preisgekrönte Idee: Aus heimischem Flechtwerk entstehen formschöne Särge

Idee Einzige Korbmachermeisterin in den Landkreisen Esslingen und Reutlingen ist Monika Frischknecht aus Metzingen-Neuhausen. Sie hat jetzt eine ungewöhnliche Lösung erdacht, um die Umwelt ein klein wenig zu entlasten: Monika Frischknecht entwickelte einen Sarg aus Flechtwerk, der ganz ohne Chemie und Metallbeschläge auskommt. Ihr zur Seite stand Bestatter und Schreinermeister Uwe Serway aus Dettingen an der Erms. Das Duo gewann jetzt den Sonderpreis für „hervorragende kreative handwerkliche Fähigkeiten“ der Handwerker-Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen. „Ich wollte einen Sarg schaffen, der aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und rückstandslos abbaubar ist“, erläutert die Neuhauserin. Konventionelle geflochtene Särge könne man beim Bestatter durchaus bestellen. „Doch diese Ware kommt aus Osteuropa und ist chemisch behandelt und lackiert. Geflochtene Särge aus Asien werden dagegen vor dem langen Schiffstransport gegen Ungezieferbefall in ein Säurebad getaucht.“ Das alles kommt für Monika Frischknecht nicht in Frage. Die von ihr verwendete Weide stammt von ihren eigenen Anbauflächen im Biosphärengebiet der Schwäbischen Alb und wird unbehandelt bearbeitet. Naturbelassen und aus dem Biosphärengebiet ist auch das Holz für Deckel und Boden des Sargs. Statt Leim wurden Steckverbindungen verwendet. Angefertigt hat die Teile Uwe Serway, der mit der Korbmachermeisterin bereits die Schulbank gedrückt hat und als Schreinermeister und Bestatter das Know how für die Anforderungen an ein Erdmöbel mitbringt. Mehrere Tage Arbeit stecken in einem Weidensarg. „Jetzt müssen wir gucken, wie wir damit in Serie gehen“, sagt die Meisterin. Gabriele Böhm