Zwischen Neckar und Alb

Randale auf der Esslinger Burg

Krawall Rund 200 Jugendliche feiern eine illegale und wilde Party. Als die Polizei die Feier räumt, wird sie übel beleidigt.

Auf der Esslinger Burg feiern Jugendliche immer öfter Partys und randalieren dort.Foto: pr
Auf der Esslinger Burg feiern Jugendliche immer öfter Partys und randalieren dort.Foto: pr

Esslingen. Jürgen Kürner ist vom Glauben abgefallen. Der Pächter der Esslinger Burgschenke ist nach Jahrzehnten der gastronomischen Tätigkeit auf der Burg einiges gewöhnt, aber die Erlebnisse vom vergangenen Wochenende treiben ihn um. Laut Polizei haben etwa 200 Personen auf der Burg eine Party gefeiert. Es soll sich um eine Geburtstagsfeier gehandelt haben: ein Fest, das völlig aus dem Ruder gelaufen ist und an dessen Ende die Polizei den Burghof geräumt hat. „Ruhestörungen, Auseinandersetzungen, Vandalismus, Müllablagerungen und stark betrunkene Jugendliche“, so steht es im Pressebericht der Polizei geschrieben. Laut einem Sprecher des Reutlinger Präsidiums sind auch Bänke in den Burghof geflogen.

Als die Polizei später gegen Mitternacht zum zweiten Mal ausrückte, ging es laut Jürgen Kürner ganz schnell. „Es hat zwar lang gedauert, bis etwas passiert, aber dann hat die Polizei ratzfatz den kompletten Bereich geräumt.“ Die Beamten seien von allen Seiten gekommen - und was sich diese haben anhören müssen, das hat ihm den Glauben geraubt. „Bullenschweine“-Sprechchöre mehrerer Personen war noch das Harmloseste. Zudem habe es „unter aller Sau“ ausgesehen, die Partygäste hätten Kürners Toiletten besudelt, es habe intensivst nach Marihuana gerochen, ständig seien Flaschen geflogen. Kürner wiederholt die Spontanidee eines Polizisten, dass er sich doch einmal zusammen mit der Polizei und dem Ordnungsamt austauschen solle. „Denn wir sind hier im Niemandsland, und es passiert häufig etwas. Aber wenn ich Hilfe rufe, dann dauert es oft ewig.“

„Eine Katastrophe“

Jürgen Kürner betont aber auch, dass er nun mit den Ordnungshütern zufrieden war. Die ausgeartete Party sei nur die Spitze des Eisbergs gewesen - er beschreibt die Entwicklung in den vergangenen 20 Jahren mit deutlichen Worten: „Wie sich das mit dem Vandalismus geändert hat, ist eine Katastrophe.“ Die Polizei sucht weiterhin denjenigen, der auf einem sozialen Netzwerk zu der Feier eingeladen hatte.Fabian Schmidt