Zwischen Neckar und Alb

„Rasch wieder auf die Beine kommen“

Wirtschaftskrise Metallarbeitgeber in der Region fordern schnelle Einigung auf europäisches Konjunkturprogramm.

FDP-Landtagskandidat Ralph Kittl warnt davor, zu verschwenderisch mit den Steuergeldern umzugehen. Symbolbild
FDP-Landtagskandidat Ralph Kittl warnt davor, zu verschwenderisch mit den Steuergeldern umzugehen. Symbolbild

Region. Nachdem die Bundesregierung mit der Umsetzung wichtiger Teile des nationalen Konjunkturpakets begonnen hat, muss das europäische Konjunkturprogramm nach Auffassung der Metallarbeitgeber in der Region Neckar-Fils nun ebenfalls zeitnah in die Spur gebracht werden. „Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in unserer Region sind stark exportorientiert, und Europa ist dabei ihr größter Auslandsmarkt“, heißt es laut Ralph Wurster, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Neckar-Fils des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, in einer Pressemitteilung. Gemäß Wurst kann es „eine durchgreifende Erholung unserer heimischen Industrie nur geben, wenn auch die anderen EU-Mitgliedstaaten rasch wieder auf die Beine kommen“.

Darum sei es entscheidend, dass sich die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten nun rasch auf ein europaweites Konjunkturprogramm verständigten. „Wir brauchen hier spätestens im Juli eine Einigung. Denn die Zeit drängt. Wenn der tiefen Wirtschaftskrise auf EU-Ebene nicht bald ein ambitioniertes Konjunkturpaket entgegengesetzt wird, droht sich die Rezession zu verfestigen“, betont Wurster. Die Industrieproduktion in der EU ist im April um satte 27,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen. „Das zeigt die ganze Dramatik der Situation“, unterstreicht der Arbeitgebervertreter. Der Vorschlag der EU-Kommission für ein Konjunkturpaket mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro sei eine gute Basis für die anstehenden Verhandlungen der Staats- und Regierungschefs. „Wenn wir damit die Auslandsmärkte in Europa wieder flottkriegen, ist das gut angelegtes Geld“, sagt Wurster.

Wichtig sei, dass die finanziellen Mittel nun möglichst schnell an die bedürftigen Staaten und Branchen fließen könnten. Außerdem müsse die EU-Kommission immer darauf achten, dass die Hilfsgelder auch zweckmäßig verwendet werden. „Allerdings darf die Kommission den Fokus dabei nicht nur einseitig auf Zukunftsbranchen legen. Die Gel­der müssen auch in die Wirtschaftszweige fließen, in denen derzeit die meiste Beschäftigung stattfindet. Ansonsten hätte das Programm keinen wirklich durschlagenden Wachstumseffekt“, warnt Wurster. pm