Zwischen Neckar und Alb

Raupenalarm: Der Spinner ist los

Natur Im gesamten Kreisgebiet Esslingen ist der Eichenprozessionsspinner vermehrt auf dem Vormarsch.

Der Eichenprozessionsspinner.
Der Eichenprozessionsspinner.

Kreis. Momentan gibt es nahezu täglich neue Meldungen über Funde von befallenen Bäumen beim Forstamt - der Eichenprozessionsspinner treibt wieder sein Unwesen. Mittlerweile kommen die Raupen in fast allen Eichenwäldern im Landkreis vor. Die Brennhaare der Raupen können eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.

Durch die Klimaerwärmung breitet sich der wärmeliebende Schmetterling immer weiter aus. Er bevorzugt Einzelbäume und lichte Eichenwälder. Der unscheinbare Falter legt seine Eier im Kronenbereich der Eiche ab. Ende April schlüpfen die Raupen, die ab dem dritten Larvenstadium Brennhaare mit kleine Widerhaken bekommen, die leicht abbrechen und vom Wind davongetragen werden.

Einzelne Brennhaare, die durch die Luft fliegen und auf der Haut oder den Schleimhäuten haften bleiben, verursachen in der Regel nur geringe Beeinträchtigungen wie Schleimhautreizungen oder juckende Quaddeln. Bei direktem Kontakt können die Brennhaare aber gefährlich sein und neben Rötungen auch Schwindel, Fieber und im Extremfall sogar einen allergischen Schock auslösen. Auch alte Verpuppungsgespinste bleiben eine anhaltende Gefahrenquelle. Die Giftstoffe der Brennhaare bleiben über mehrere Jahre hinweg wirksam.

Im Wald wird der Eichenprozessionsspinner dort bekämpft, wo sich besonders viele Menschen aufhalten, zum Beispiel in der Umgebung von Waldkindergärten oder im Bereich eines Waldfriedhofes. Die Raupen werden dann von Spezialfirmen abgesammelt oder abgesaugt - eine extrem aufwendige Maßnahme. Ganze Waldgebiete können auf diese Weise unmöglich vom Eichenprozessionsspinner befreit werden.

Der wirksamste Schutz ist es deshalb, befallene Areale von Waldbesuchern zu meiden. Lange Hosen und langärmelige Hemden bieten beim Waldspaziergang ebenfalls einen gewissen Schutz. Ist man mit den Haaren in Berührung gekommen, sollte man die Kleidung wechseln und duschen.

Die Population des Eichenprozessionsspinners kann in trockenheißen Jahren nur mit dem frühzeitigen Einsatz von Insektiziden eingedämmt werden, eine Maßnahme, die im Zeitalter des Insektensterbens sorgfältig abgewogen sein will und nur in Ausnahmefällen eingesetzt wird. pm