Zwischen Neckar und Alb

Römerstein will drei neue Baugebiete

Ortsentwicklung Um den Bedarf an Wohnbebauung zu decken, prüft die Gemeinde in allen Ortsteilen neue Bauplätze.

Römerstein. „Uns gehen mittlerweile die Bauplätze zur Neige“, stellte Römersteins Bürgermeister Matthias Winter gleich zu Beginn dieses Tagesordnungspunktes im Gemeinderat fest. Die Verwaltung schlägt daher vor, die Möglichkeit des Paragrafen 13 b des Baugesetzbuches zu nutzen. Da der zeitliche Rahmen begrenzt ist, wurde in jedem der fünf Ortsteile - Böhringen, Donnstetten, Zainingen, Strohweiler und Aglishardt - eine potenzielle Baufläche ausgewählt, die auf Anhieb am geeignetsten erscheinen würde.

Nun folgte der Aufstellungsbeschluss des Gemeinderates für drei Flächen, wodurch eine detailliertere Prüfung möglich würde: So soll geprüft werden, ob landwirtschaftliche Betriebe der Wohnbebauung emissionsrechtlich im Wege stehen. Außerdem soll mit den Grundstückseigentümern gesprochen werden - scheitern die Baugebiete an diesen Faktoren, könnte die Gemeinde noch rechtzeitig bis Ende 2019 andere Flächen ins Auge fassen, weshalb diese Prüfungen bis März kommenden Jahres abgeschlossen sein sollen.

Drei Flächen im Außenbereich

Vorgesehen sind die drei folgenden Flächen: Das Projekt „Am Strohweiler Weg“ in Böhringen, nördlich der Hölderlinstraße und östlich der Strohweiler Straße gelegen. In Donnstetten ist es das Baugebiet „Braike“ südlich der Gutenberger Straße und in Zainingen das Projekt „Münsinger Straße“ in den Hofäckern. Weil diese Flächen im Außenbereich und damit nicht im bisherigen Geltungsbereich des Flächennutzungsplans liegen, verbaut sich die Gemeinde damit keine innerörtlichen Flächen, die ebenfalls für neue Baugebiete vorgesehen sind.

Gemeinderat Alexander Götz konnte sich damit nicht anfreunden: „Wir sollten uns auf die Innenentwicklung fokussieren. Bis in den neuen Baugebieten die ersten Bagger rollen können, vergehen noch drei bis vier Jahre. Ob da der Bedarf noch gegeben sein wird?“ Im Übrigen stehe bei vielen innerörtlichen Gebäuden in „absehbarer Zeit“ ein Eigentümerwechsel an. „Wer übernimmt diese Gebäude, wenn die Baugebiete dann da sind und es bequemer ist, im Außenbereich neu zu bauen?“, fragte Götz und enthielt sich bei den drei Aufstellungsbeschlüssen, für die alle anderen Räte votierten.

Für die Mehrheit der Gemeinderäte sprach dabei wohl Hermann Claß, Ortsvorsteher in Donnstetten: „Wenn sich diese Chance jetzt im Baugesetz bietet, müssen wir sie nutzen.“ Albrecht Müller, Böhringens Ortsvorsteher, mahnte, die Frage, ob landwirtschaftliche Betriebe der Wohnbebauung entgegenstehen würden, rasch zu klären. Alexander Thomys