Zwischen Neckar und Alb

Schafe verlieren ihr dickes Fell

Museumsdorf Schäfertage sollen am Wochenende die Massen ins Beurener Freilichtmuseum locken. Das bunte Programm reicht vom Scheren über Wollverarbeitung bis hin zu passender Ernährung und zünftiger Musik.

Die Schafschur ist ein Spektakel, das sich die zahlreichen großen und kleinen Besucher des Frelichtmuseums am Wochenende nicht e
Die Schafschur ist ein Spektakel, das sich die zahlreichen großen und kleinen Besucher des Frelichtmuseums am Wochenende nicht entgehen lassen sollten.Archiv-Foto: Peter Dietrich

Am Wochenende, 27. und 28. April, bieten die Schäfertage im Beurener Freilichtmuseum jeweils von 11 Uhr bis 18 Uhr ein vielfältiges Programm für die ganze Familie. Württemberger Schafe gehören zum lebenden Inventar des Museumsdorfs. Zu den Schäfertagen bekommen sie Besuch von einigen Artgenossen, die in einer Schafrassenausstellung präsentiert werden. Auch ein Schäfermarkt mit Produkten rund ums Schaf sowie Vorführungen und Mitmachangebote für Kinder bereichern das Programm der 20. Schäfertage.

Waschen, Schneiden, Pflegen

Border Collies und Kelpies, zwei speziell für die Schafhaltung gezüchtete Hunderassen, zeigen ihr Können im Umgang mit Schafen. Nach ihrer Premiere im letzten Jahr tritt Sophie, ein Jungtier der Merinoschafherde des Museums, mit dickem Fell zum Waschen, Schneiden und Pflegen an. Der Schafscherer hat einiges zu tun, haben die Museumsschafe doch ein richtig dickes Fell bekommen.

Wie die Wolle - früher das Hauptprodukt der Schafhaltung - weiterverarbeitet wird, kann man Schritt für Schritt bei Vorführungen und Mitmachaktionen erfahren. Vom Kämmen über das Spinnen, Stricken, Weben und Filzen bis hin zum fertigen Kleidungsstück wird an unterschiedlichen Ständen und Stationen der Verarbeitungsprozess gezeigt. Auch Handarbeitstechniken wie das Nadelbinden und Kammweben werden demonstriert.

Spezielle Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche. Unter Anleitung können Bälle oder Schäfchen aus Wolle gefilzt werden. Auch das Spinnen mit der Handspindel kann eingeübt werden. Einige Esel, von den Schäfern geschätzt als zuverlässige Trag- und Herdentiere, stehen als Reittiere für sattelfeste Kinder bereit. Spielerisch informiert das Biosphärenmobil über die Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb und die Bedeutung der Wanderschäferei.

Auf dem Schäfermarkt können sich die Besucher mit Wolle und Wollerzeugnissen eindecken. Es gibt frische Milch- und Fleischprodukte wie Schafsjoghurt und -käse, Lammfleisch und Lammdelikatessen zum Probieren und Kaufen. Angeboten werden auch Lammfelle, Hausschuhe und Ledererzeugnisse. Für Pflanzenliebhaber gibt es Schafwollpellets, die ein blühendes Wachstum bei Pflanzen, Bäumen und Sträuchern fördern. Informationen gibt es an den Ständen des Landesschafzuchtverbands, der altdeutschen Hütehunde und der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.

Die Protagonisten eines der ältesten Volksfeste in Württemberg, des Uracher Schäferlaufs, treten am Sonntags im Freilichtmuseum auf. Am Sonntag präsentiert sich der „Uracher Schäferreigen“, begleitet vom Musikverein Bad Urach. Neben der „Kirchheimer Schäfertracht“ treten mit „O‘gwiiß“ aus Neidlingen und dem „Langenauer Musikantenstammtisch“ weitere musikalische Folkloregruppen auf. Außerdem besucht die amtierende „Württemberger Lammkönigin“, Kerstin Wiedenmann-Riek, Genussbotschafterin für das regionale Lammfleisch, die Schäfertage.

Da die Parkplätze am Freilichtmuseum begrenzt sind, bietet der Museumsträger, der Landkreis Esslingen, am Sonntag, 28. April, einen kostenlosen Ausweichparkplatz mit kostenlosem Buspendeldienst zum Freilichtmuseum an. Der Ausweichparkplatz befindet sich im Tiefenbachtal (ehemaliges Bundeswehrdepot) zwischen Nürtingen und Owen. Der Bus pendelt ab 10.30 Uhr regelmäßig bis 18 Uhr zwischen dem Ausweichparkplatz und der Bushaltestelle am Freilichtmuseum. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.schaefertage.org sowie www.freilichtmuseum-beuren.de. pm