Zwischen Neckar und Alb

Sie springen da ein, wo es brennt

Kirche Evangelische Pfarrer zur Dienstaushilfe müssen flexible Alleskönner sein, um die Aufgaben bewältigen zu können.

Matthias Weida, Magdalena ­Beyer und Benjamin Hummel.
Matthias Weida, Magdalena ­Beyer und Benjamin Hummel.

Esslingen. Sie übernehmen alle Aufgaben eines Gemeindepfarrers, nur eben nicht in einer einzigen Kirchengemeinde, sondern in vielen - Pfarrerinnen und Pfarrer zur Dienstaushilfe.

Magdalena Beyer, Matthias Weida und Benjamin Hummel versehen diesen Dienst im Kirchenbezirk Esslingen. An das Vikariat schließt sich in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg eine mindestens dreijährige sogenannte „unständige“ Zeit an, in der die jungen Theologen entweder auf regulären Pfarrstellen oder eben als sogenannte „Dienstaushilfe“ in einem Kirchenbezirk eingesetzt werden. Sie leiten Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen oder trauen Paare, geben Religionsunterricht, übernehmen die Konfirmandenarbeit oder seelsorgerliche Besuche anstelle des Dekans. Matthias Weida hat zudem auch die Internetseiten von Kirchenbezirk und Esslinger Stadtkirchengemeinde neu aufgestellt - ausgehend von der Frage „wie präsentieren wir uns als Kirche“.

Oft vertreten die PDAs auch Pfarrer in Elternzeit, oft aber auch nur für einen einzigen Gottesdienst oder eine Beerdigung. Das bedeutet immer wieder neue Gesichter, Orte und Gepflogenheiten. „Wir sind eigentlich immer irgendwo neu“, sagt Benjamin Hummel. Magdalena Beyer ergänzt: „Man muss sich ständig auf andere Gegebenheiten einstellen.“ Die 33-Jährige hat sich bewusst für die PDA-Stelle entschieden, weil sie die Vielfalt der Aufgaben schätzt. „Ich lerne ständig neue Gemeinden, Kirchen und religiöse Prägungen kennen.“

Jede Kirchengemeinde hat ihre Gepflogenheiten, vor allem auch in der Gestaltung des Gottesdienstes. Da heißt es für die „Neuen“, sich kundig zu machen. Ein gutes Verhältnis zu Mesnerin, Organist und Pfarramtssekretärin ist dann hilfreich: „Die Menschen nehmen es uns aber nicht übel, wenn wir es anders machen“, meint Benjamin Hummel (30), der erst im März dieses Jahres seine Stelle angetreten hat.

Alle drei haben ganz bewusst keine volle Stelle. Magdalena Beyer lässt dies Zeit für ihre beiden kleinen Kinder, Matthias Weida für sein musikalisches Engagement und Benjamin Hummel für seine Dissertation. „Es ist ein großer Vorteil, dass Pfarrer zur Dienstaushilfe in Teilzeit arbeiten können“, sagt Beyer. Ulrike Rapp-Hirrlinger