Zwischen Neckar und Alb

Sinnlose Wut macht fassungslos

Zerstörung In Hochdorf sind etliche Stationen des CVJM-Rundwegs ruiniert ­worden. Der Verein hat Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Gezielt zerstört: die Stationen des CVJM-Rundwegs in Hochdorf.Foto: pr
Gezielt zerstört: die Stationen des CVJM-Rundwegs in Hochdorf. Foto: pr
Hochdorf: Auf dem für die Osterferien aufgebauten Erlebnisrundgang des CVJM gab es an mehreren der 11 Stationen einen massiven V
Hochdorf: Auf dem für die Osterferien aufgebauten Erlebnisrundgang des CVJM gab es an mehreren der 11 Stationen einen massiven Vandalismus. Hier sieht man das Labyrinth, das umgeworfen und zerlegt wurde. Foto: pr

Hochdorf. Warum zerstört jemand offenbar mutwillig und mit roher Gewalt die mit viel Kreativität und ehrenamtlichem Engagement entstandenen Aktivstationen, die der Hochdorfer CVJM während der Osterferien auf seinem Erlebnisrundgang aufgebaut hat? Elf Stationen voller Spiel und Spaß für Jung und Alt, die vor allem für Kinder als Abwechslung in der Ferienzeit gedacht waren, sind betroffen. Ein trauriger Abschluss einer gelungenen Aktion, der bei den Betroffenen, aber auch vielen begeisterten Nutzern für Unverständnis und Entsetzen sorgt. Der CVJM hat jetzt Anzeige gegen unbekannt erstattet, würde die jedoch zurückziehen, wenn sich die Täter melden.

Komplett zerlegt ist der große Holzbilderrahmen für das Erinnerungsfoto mit Ortsblick. Ein paar Meter weiter dasselbe Bild: Das Labyrinth ist umgeworfen worden. Bei der 35 Meter langen Holzmurmelbahn, die sich ebenfalls in diesem Bereich befand, wurde das Startbrett mit Ballautomat samt der großen Erdnägel gewaltsam aus dem Boden gerissen und umgeworfen. Hinzu kommt, dass ein großes Stück aus der Bahn herausgebrochen wurde. Vollständig kaputt ist zudem die „Eierschlacht“-Station, an der man mit Tennisbällen bunte Hasen, Ostereier und Schmetterlinge in zwei Reihen treffen musste. Einer der Rahmen landete im Bach.

„Das ist einfach unbegreiflich und traurig, warum jemand so etwas Tolles mutwillig zerstört. Zumal es ja für Kinder gebaut wurde“, sagt Sonja Sigl. Die Hochdorferin und ihr Mann waren mehrmals mit ihren Enkeln Niklas und Lina auf dem Erlebnisrundgang unterwegs. Die Frage nach dem Warum stellen sich auch die Mitglieder des CVJM, darunter Maren Reyer und Sabrina Reininger, die gemeinsam mit ihren Männern die riesige Holzmurmelbahn gebaut haben. „Jede und jeder von uns ist in dieser Pandemie mehr oder weniger frustriert, das ist okay. Nicht okay ist, diesen Frust auf die Art und Weise zu entladen, wie das hier mit voller Absicht geschehen ist“, sagt Maren Reyer. Eine Gesellschaft, der Respekt und Gemeinschaft wichtig seien, müsse sich selbstkritisch fragen, was sie tun kann, um in Zeiten wie diesen niemanden zu verlieren: „Darin scheinen wir noch nicht gut genug zu sein.“ Auch Sabrina Reininger ist wütend: „So etwas geschieht nicht mal eben im Vorbeigehen. Das tut wirklich weh. Nicht wegen des materiellen Schadens, sondern weil man so viel Mühe und Zeit in die Projekte gesteckt hat.

Auch der interaktive Osterstationenweg der katholischen Kirchengemeinde wurde ­beschädigt, wenn auch weit weniger. „Es macht mich sehr traurig, wenn jemand mutwillig für Kinder bestimmte Sachen zerstört - ganz ­besonders, wenn sie mit viel Mühe und Engagement ehrenamtlich auf­gebaut wurden. Ich hoffe, die Täter stellen sich ihrer Verantwortung“, appelliert Bürgermeister Gerhard Kuttler. Hinweise nimmt die Polizei unter der Nummer 0 71 53/97 24 11 entgegen. Katja Eisenhardt

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