Zwischen Neckar und Alb

Sonnenstrom für arabische Partnerschule

Israel Eine Delegation des Landkreises war zu Besuch im israelischen Givatayim. Dort weihte sie eine Photovoltaik-Anlage ein.

Kreis Esslingen. Die Beziehungen des Landkreises Esslingen zu seinen israelischen Partnern wurde um ein Kapitel erweitert. Beim ersten offiziellen Termin einer Delegation mit 13 Kreisräten und Landrat Heinz Eininger an der Spitze weihten die Kreispolitiker eine Photovoltaik-Anlage an der Agricultural Technical Highschool in Rama ein.

Der Kreis pflegt seit 1983 eine Partnerschaft zu der 40 000-Einwohner-Stadt Givatayim bei Tel Aviv. Im Jahr 2001 wurde die Zweierbeziehung mit der Schule im arabisch besiedelten 8 000 Einwohner zählenden Rama erweitert. Junge jüdische und arabische Israelis sowie Schüler aus Berufsschulen des Kreises Esslingen treffen sich seitdem immer wieder beim Austausch in Israel und in Deutschland.

Mit dabei ist auch Köngens früherer Bürgermeister Hans Weil. Er gehört dem Stiftungsvorstand der ehemals in Köngen ansässigen Kurt-Ehmann-Stiftung an, benannt nach dem 2010 verstorbenen Köngener Ehrenbürger. Mittlerweile hat die Stiftung ihren Sitz in der Schweiz und engagiert sich weltweit für karitative Zwecke. Auf Weils Vorschlag hin finanziert die Stiftung mit 100 000 Euro die Photovoltaik-Anlage, dazu kommen in den nächsten zehn Jahren 25 000 Euro für die Wartung der 85-kW-Anlage.

Die Delegation wurde zu einem festlichen Empfang in die Schul-Cafeteria eingeladen. Diese wurde von Zimmermannslehrlingen der Nürtinger Philipp-Matthäus-Hahn-Schule vor einigen Jahren zusammen mit israelischen Schülern aufgebaut. Schulleiterin Enaan Daoud dankte für die Unterstützung. Mit der Anlage könne die Schule nun zu 30 Prozent ihren Strombedarf decken, was ihr finanziell zugutekomme.

Eininger stellte fest: „Die Schule in Rama hat in den letzten Jahren eine gute Entwicklung erfahren.“ Dazu habe auch der Landkreis immer wieder mit Projekten beigetragen. So seien der Schule im Jahr 2010 CNC-Maschinen überlassen worden, die man in der Nürtinger Schule nicht mehr gebraucht habe.

Der Köngener Altbürgermeister Weil bekannte: „Für mich ist das ein ganz spezieller Tag.“ Mit dem Stiftungsgeld bringe man die Schule weiter voran. In Anlehnung an die Anlage wünschte er „diesem historischen wie auch schönen Land viel Energie“.

Auch Thomas Casanova, Präsident der Ehmann-Stiftung, wählte eine Metapher mit Bezug auf die Anlage und die Situation Israels: „Möge die Sonne für alle gleichermaßen aufgehen und scheinen.“ Die Anlage sei „eine kleine Aktion“, doch könne auch Frieden nur im Kleinen beginnen. Dazu gehörten gute Chancen für alle Jugendlichen.Uwe Gottwald