Zwischen Neckar und Alb

„Starkes Signal für starken Kreis“

Bau Neue Hauptstelle der Kreissparkasse besteht teilweise aus Recycling-Beton.

Richtfest bei der Kreissparkasse in EsslingenFoto: Roberto Bulgrin
Richtfest bei der Kreissparkasse in Esslingen. Foto: Roberto Bulgrin

Esslingen. Soviel vorweg: In der neuen Hauptstelle der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen in der Bahnhofstraße wird es keinen Tresor mehr geben. Dafür allerdings einen Tresorraum von der Größe eines geräumigen Wohnzimmers - eine Spezialanfertigung mit 150 Tonnen Gewicht. Und der KSK-Vorstandsvorsitzende Burkhard Wittmacher scheint eine Menge Vertrauen in die Sicherheit dieses Tresorraums zu haben, denn schließlich verriet er während des Richtfestes für das künftige „Haus der Kunden“ sogar den Standort der Hochsicherheitsanlage: Er befindet sich nicht im Keller, sondern im ersten Stockwerk.

So verriet Wittmacher auch die Tatsache, dass ein erheblicher Teil des Rohbaus aus recyceltem Beton besteht. Etwa ein Drittel altes Material ist nach den Worten des Architekten Christof Teige vom Büro Auer Weber aus Stuttgart zum neuen Beton hinzugemischt worden. Teilweise handelt es sich dabei sogar um Überreste der alten Hauptstelle. Gleichwohl sprach Burkhard Wittmacher von einem soliden Fundament und von dem Anspruch, ökologischen Aspekten einen hohen Stellenwert einzuräumen.

Landrat Heinz Eininger, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse, sieht in der Tatsache, dass die KSK an ihrem Stammsitz in Esslingen rund 70 Millionen Euro investiert, „ein starkes Signal für einen starken Landkreis.“ Und der gehöre immerhin zu den wirtschaftsstärksten Regionen Europas. Und dass die Sparkasse mit 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern direkt in der Esslinger Innenstadt beheimatet ist, darf aus Sicht des Landrats in der Wirkung auch nicht unterschätzt werden: „Das sind potenzielle Kunden für die örtlichen Einzelhändler und Gastronomen.“

Als „ein Standortbekenntnis der Kreissparkasse“ wertet auch Esslingens Oberbürgermeister Jürgen Zieger das Engagement des Instituts. Angesichts der Größe der Baustelle mitten in der Stadt habe er zunächst wegen des Bauablaufs und der Organisation etwas Bauchschmerzen gehabt. Nun würde Zieger die Verantwortlichen, zu denen auch das Bauunternehmen Wolff & Müller gehört, am liebsten nach Berlin schicken, „damit da endlich mal der Flughafen fertig wird.“ Lob zollte das Stadtoberhaupt der Bauherrin für die hohen ökologischen Standards: „Die neue Hauptstelle ist mit Blick auf Nachhaltigkeit genauso wichtig wie der Erhalt einer Streuobstwiese.“ Im Übrigen ist Jürgen Zieger der Meinung, dass zur Nachhaltigkeit neben der Ökologie sehr wohl auch die Ökonomie gehört.

Christian Dörmann

Neue Hauptstelle der Kreissparkasse

Die neue Hauptstelle in Esslingen fasst die bisherigen fünf Standorte an zwei Plätzen zusammen.

Rund 700 Mitarbeiter der Sparkasse werden in den neuen Gebäuden tätig sein.

Etwa 70 Millionen Euro investiert die Kreissparkasse in ihre drei neuen Gebäude.

Baubeginn für die neue Hauptstelle war am 13. August 2016.

Für den Rohbau rückten 1 200 Betonmischer an, und es wurden 1 500 Tonnen Stahl verbaut.

Im Mai nächsten Jahres soll das „Haus der Kunden“ an der Bahnhofstraße eröffnet werden.cd