Zwischen Neckar und Alb

Steffen Weigel startet in seine zweite Amtszeit

Wiederwahl Wendlingens Bürgermeister wurde verpflichtet. „99 Prozent zeugen von Verlässlichkeit.“

In seiner Laudatio zollte Landrat Heinz Eininger (links) Bürgermeister Steffen Weigel große Anerkennung. Foto: Gaby Kiedaisch
In seiner Laudatio zollte Landrat Heinz Eininger (links) Bürgermeister Steffen Weigel große Anerkennung. Foto: Gaby Kiedaisch

Wendlingen. Nach dem überwältigenden Wahlergebnis bei der Wiederwahl von Bürgermeister Steffen Weigel im Juli fehlte noch die offizielle Amtseinsetzung. Die wurde am Mittwochabend in einer festlichen Gemeinderatssitzung zelebriert. Wie in Wendlingen üblich, legte Bürgermeister Weigel auf dem Schwörstab seinen Amtseid ab.

Mit einem musikalischen Gruß von der Musikschule Köngen/Wendlingen begann die festliche Gemeinderatssitzung im Großen Saal des Treffpunkts Stadtmitte.

In seiner Begrüßungsrede betonte der erste stellvertretende Bürgermeister, Wilfried Schmid: „Die immer wieder unterstellte Animosität zwischen Verwaltung und Gemeinderat gibt es nicht. Wir fühlen uns gleichberechtigt den Bewohnern unserer Stadt verpflichtet.“ Allerdings werde es auch in den nächsten Jahren Entscheidungen des Gemeinderats geben, mit denen der Bürgermeis­ter nicht einverstanden sein werde. „Unterschiedliche Meinungen und die Diskussion sind gelebte Demokratie“, so Wilfried Schmid.

In seiner Laudatio zollte Landrat Heinz Eininger dem Bürger­meister große Anerkennung. Das „überragende Wahlergebnis“ von 99 Prozent zeuge von Verlässlichkeit und Vertrauen, die sich Weigel in den vergangenen acht Jahren erarbeitet habe. Das gelte auch für das Zusammenwirken mit dem Gemeinderat: „Eine gute Amtszeit, Sie haben es recht gemacht“, lobte Eininger ohne Wenn und Aber - trotz einer nicht ganz den Erwartungen entsprechenden Wahlbeteiligung. Bei der Steuerkraft rangiert Wendlingen auf Rang sieben der Kreisgemeinden. Bürgermeis­ter und Gemeinderat hätten gut gearbeitet. Gut investiert sei das Geld in die Generalsanierung der Ludwig-Uhland-Schule und den Ausbau der Kindertagesstätten. Mit Weigels Zutun seien auch der ÖPNV und die Mobilität einen riesigen Schritt vorangekommen. Als einen „schweren Fehler“ nannte der Landrat indes, freilich ohne damit dem Wendlinger Rathaus die Schuld zuzuschieben, die Herausnahme des Turmbahnhofs auf der ICE-Strecke, da der Bahnhof im Hinblick auf die Tangenzialverbindung mit der S-Bahn eine wichtige Rolle gespielt hätte.

Das Grußwort für alle örtlichen Kirchen, Vereine und Organisationen sprach Dekan Paul Magino. Der Pfarrer hob das konstruktive Wirken Weigels zum Wohl aller Stadtteile hervor.

Nach dem formal wichtigsten Part an dem Abend, bei dem Wilfried Schmid den Bürgermeister auf die nächsten acht Jahre vereidigt und verpflichtet hatte, richtete Steffen Weigel einige Worte an die Gäste. Es gebe immer mehr Menschen, nicht nur in Wendlingen, die das Gemeinwesen mit Desinteresse straften und sich respektlos gegenüber staatliche Autoritäten verhielten. Er appellierte an die Zuhörer, mit Zivilcourage überall dort ihr Missfallen zum Ausdruck zu bringen, wo ihnen solch ein Gemeinwohl zersetzendes Verhalten begegnet. Gaby Kiedaisch