Zwischen Neckar und Alb

Testen, testen, testen - um öffnen zu können

Appell Der Landrat und die Oberbürgermeis­ter fordern Konzepte von der Landesregierung.

Kreis. Raus aus dem Lockdown, mit einer sinnvollen Strategie: Das fordern die Oberbürgermeis­ter der sechs Großen Kreisstädte im Landkreis Esslingen - darunter auch Kirchheim. Gemeinsam mit Landrat Heinz Eininger haben sie einen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und an Sozialminister Manne Lucha geschrieben, in dem sie die Landesregierung auffordern, einheitliche Öffnungsschritte zu entwickeln.

Statt eines Flickenteppichs mit unterschiedlichen Modellregionen fordern die sieben Unterzeichner landesweit einheitliche Regeln, um wieder zu einer Normalität in Handel, Gastronomie, Kultur oder auch Sport zurückkehren zu können. Der konkrete Vorschlag lehnt sich an die „bayerische Lösung“ an und sieht vor, „bei einer Inzidenz bis 100 den Einzelhandel unter der Beachtung von strikten Hygienevorschriften zu öffnen und bei einer Inzidenz bis 200 ,Click&Meet‘ mit Schnelltests zu begleiten“.

„Kein kleinteiliges Vorgehen“

Einzelne stadt- oder landkreisweite Öffnungen seien wenig zielführend, heißt es in dem Brief. Begründung: „Unsere verflochtene Raumschaft in der Region Stuttgart mit den vielfältigen Beziehungen der Kommunen und der Landkreise bietet sich für ein kleinteiliges Vorgehen nicht an. Wir sehen dabei die Gefahr, dass bei solchen Lösungen das Virus in Gebiete mit niedrigen Inzidenzen hineingetragen wird.“

In den Kommunen wie in den Landkreisen steige die Kritik an der aktuellen Lockdown- und Schnelltest-Strategie von Bund und Land: „Immer mehr lokale Akteure, Verbände und Geschäftsleute wenden sich damit an uns.“ Die Inzidenz könne nicht mehr alleiniger Maßstab für Öffnungen und Restriktionen sein. Aus Sicht von Landrat und Oberbürgermeistern braucht es „für eine Gesamtbeurteilung des Infektionsgeschehens in einem Landkreis auch zum Beispiel die Betrachtung der Belegung von Intensivbetten.“ Die Impfquote müsse ebenfalls eine Rolle spielen. Sie fordern also Öffnungsschritte in Kombination mit Schnelltestangeboten.

Das führe zu einer Win-Win-Lösung: „Zum einen bietet es dringend notwendige Perspektiven für die Wirtschaft und die Bevölkerung, zum anderen schafft es Anreize, sich testen zu lassen.“ Für die Zeit nach den Osterferien müsse es eine landeseinheitliche Regelung geben, denn „es kann nicht sein, dass jede Stadt und jeder Landkreis im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten unterschiedlich vorgeht“. Andreas Volz