Zwischen Neckar und Alb

Tödlicher Unfall in einer ruhigen Nacht

Neujahrsbilanz Knapp 400 Einsätze der Polizei in drei Landkreisen – einer davon betrifft einen tragischen Unglücksfall.

Kreis Esslingen. Von einer ruhigen Neujahrsnacht im Kreis Esslingen berichten Polizei und Feuerwehr - mit einer großen Ausnahme: der Massenkarambolage bei Aichtal, die zwei Todesopfer forderte. Das Polizeipräsidium Reutlingen hatte in den Landkreisen Esslingen, Tübingen und Reutlingen knapp 400 Einsätze zu verzeichnen. „Überwiegend handelte es sich um Schlägereien, Sachbeschädigungen durch Feuerwerk, alkoholisierte Personen, Verstöße gegen das Waffengesetz und Brände.“

Karambolage bei schlechter Sicht

Ein tragisches Ende nahm der Jahreswechsel allerdings für die Verkehrsteilnehmer, die am Neujahrsmorgen bei starkem Nebel gegen 1 Uhr auf der B 27 auf Höhe des Parkplatzes „Aichtal“ unterwegs waren. Bei dem Unfall, an dem sechs Fahrzeuge beteiligt waren, kamen ein 39-jähriger Vater und dessen zehnjähriger Sohn ums Leben. 15 weitere Personen wurden verletzt, einige von ihnen schwer oder gar lebensgefährlich.

Der 39-Jährige war mit seinem Ford Focus in Richtung Tübingen unterwegs, als er auf einen VW Golf auffuhr. Ein 21-jähriger BWM-Fahrer erkannte die Situation zu spät und krachte ins Heck des Focus. Zu diesem Zeitpunkt war es lediglich ein Unfall mit Blechschaden und Leichtverletzten.

Zwei weitere Fahrer hielten an: ein 39-Jähriger mit seinem VW Touareg und ein 28-Jähriger mit seinem Ford Fiesta. Mehrere Personen befanden sich außerhalb ihrer Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen, als eine 21-Jährige aus dem Landkreis Karlsruhe mit ihrem Nissan zur Unfallstelle kam und wegen Nebels und nicht angepasster Geschwindigkeit „nahezu ungebremst durch die gesamte Unfallstelle“ fuhr, wie die Polizei in ihrer Pressemitteilung schreibt.

Sie kollidierte mit allen anderen Fahrzeugen, außer mit dem Golf.Ums Leben kamen der Fahrer des Focus und sein Sohn. Die drei weiteren Insassen des Focus erlitten teils schwere Verletzungen: eine 31-jährige Frau und zwei Kinder (sieben und zwölf). Ein Mann, der vermutlich aus dem Golf ausgestiegen war, zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu: Beim Aufprall wurde ihm ein Bein abgetrennt. Teilweise ebenfalls schwere Verletzungen erlitten die Nissan-Fahrerin und die drei weiteren Insassen im Alter von 21 bis 29 Jahren sowie Fahrer und Beifahrer aller anderen Fahrzeuge.

Anhaltspunkte für Alkohol- oder Drogenbeeinflussung der 21-Jährigen gab es zunächst nicht. Die Polizei bittet unter der Telefonnummer 07 11/39 90-4 20 um Zeugenhinweise zum Unfallhergang. Der Sachschaden liegt bei 80 000 Euro. Bis 8.30 Uhr war die B 27 in beide Richtungen gesperrt. Andreas Volz