Zwischen Neckar und Alb

Trauer um „Vermittler“ Thomas Bittner

Thomas Bittner
Thomas Bittner

Kreis. Gewerkschaft, Kirche, Kommunalpolitik - das waren die Wirkungsbereiche von Thomas Bittner, der am 5. August im Alter von 76 Jahren gestorben ist. Bis 2018 war Bittner noch Vorsitzender der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Landkreis Esslingen. In dieses Leitungsamt war er 2003 gewählt und von den Mitgliedern für drei weitere Amtsperioden bestätigt worden, bis er nach seiner schweren Erkrankung nicht mehr zur Wahl angetreten war. Die KEB blicke mit gro­ßer Dankbarkeit auf einen „profilierten Vermittler in wichtigen gesellschaftspolitischen Feldern zwischen Arbeitswelt, Gewerkschaften und Kirchen zurück“, schreibt der KEB-Vorstand.

Schon vor seiner KEB-Zeit war Bittner im Kreis Esslingen als engagierter Gewerkschafter bekannt. Der gebürtige Saarländer hatte beruflich als Starkstrom­elektriker begonnen und war seit 1966 zunächst bei der IG Metall aktiv, später dann als Jugendbildungsreferent beim DGB Baden-Württemberg. Bis 2001 war er Mitglied des DGB-Landesvorstands, danach bis 2006 Regionssekretär in der DGB-Region Stuttgart. Schließlich bekleidete er bis 2010 das Amt des Vorsitzenden des DGB-Kreisverbands Esslingen-Göppingen.

Über seine berufliche Arbeit hinaus war Bittner vielfältig ehrenamtlich engagiert: in der Kommunalpolitik, in Richterämtern beim Arbeitsgericht und beim Landgericht Stuttgart und in Leitungsgremien der katholischen Kirche, wie im Kirchengemeinderat Zum Guten Hirten in Köngen und Unterensingen. Der damalige Finanzminister Nils ­Schmid verlieh Bittner 2012 die Wirtschaftsmedaille des Landes.

Mit großer Entschiedenheit widmete er sich auch Geflüchteten und gestaltete das Engagement des AK Asyl Unterensingen im Zusammenspiel mit seinen Erfahrungen als Vorsitzender des Partnerschaftskomitees und als Mitbegründer der Esslinger Gruppe „Courage - gegen Rassismus und Gewalt“. pm