Region. Was hat es mit dem Schaum an manchen Stellen von Bächen und Flüssen auf sich? Das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz kann besorgte Bürger aber beruhigen. In den allermeisten Fällen lässt sich der Schaum auf natürliche Ursachen zurückführen. Nur äußerst selten und ganz vereinzelt wird er durch illegale Einleitungen oder Betriebsstörungen verursacht.
Die wichtigsten schaumbildenden Substanzen sind Eiweiße und Tenside. Eiweiße kommen in jedem organischen Material vor. Typische Eiweißschäume kennt man aus der Küche, den geschlagenen Eischnee oder den Schaum beim Kochen von Reis oder Nudeln. In Gewässern werden Eiweiße durch organisches Material und dessen Abbauprodukte wie Algen, Wasserpflanzen, Falllaub, Insekten oder Fischlaich freigesetzt. Und natürliche Tenside sind in Pflanzen wie Seifenkraut enthalten. Wenn sich jetzt Eiweiß und Tenside durch starken Laubfall, Wasserpflanzen oder Algen im Wasser befinden und durch kleine Wasserfälle oder Wind Luft in dieses Wasser kommt, dann entsteht Schaum. Dieser wird mit der Strömung weitertransportiert und zerfällt nach einiger Zeit wieder oder sammelt sich an ruhigen Bachabschnitten an.
Im Frühling kann es zudem nach starken Regenfällen durch das Abschwemmen von im Herbst ausgebrachten Wirtschaftsdüngern und von Ernterückständen zu einer Schaumbildung kommen. Gelangen gereinigte Abwässer aus Kläranlagen oder Gülle, beide sind eiweißhaltig, ins Gewässer, kann dies ebenfalls zu einer Schaumbildung führen.
Der natürliche Schaum ist weiß, manchmal aber auch leicht gelblich, beispielsweise bei starkem Pollenflug, oder bräunlich, wenn Erde mit abgetragen wurde. Er riecht nach Erde oder - wenn Algen an der Schaumbildung beteiligt sind - nach Fisch. Er tritt besonders nach starken Regenfällen und bei der Schneeschmelze auf, wenn abgestorbenes Material aufgewirbelt wird und sich Algen lösen. Schaum aus dem Abbau von organischem Material ist zäh und hält sich lange, ist aber völlig natürlich und unproblematisch. pm