Zwischen Neckar und Alb

Vertrauen zeigen, aber nicht überfordern

Schulbeginn Die Polizei kontrolliert zum Schulbeginn verstärkt die Schulwege. Zudem gibt sie Tipps für Eltern.

Schule - Schüler - Große Pause - Freihof Realschule    Schulranzen
Schule - Schüler - Große Pause - Freihof Realschule Schulranzen

Region. Morgens um sieben - die Welt ist in Ordnung. Doch schnell kann sich das friedliche Bild ändern, gerade jetzt, wenn die Schule wieder beginnt und Tausende von Kids sich wieder auf den Weg machen. Schulwegunfälle sind keine Seltenheit.

Die Zahlen sind für die Polizei Anlass genug, zum Schulbeginn verstärkt zu kontrollieren, sowohl die Geschwindigkeit auf den Straßen zu den Schulen, aber auch, ob die Kinder in den Autos angegurtet sind. Und sie überwachen das richtige Halten und Parken vor Schulen, denn wer dagegen verstößt, bringt die Kinder in Gefahr. Gleichzeitig gibt die Polizei aber auch Tipps, wie Eltern ihre Sprösslinge gut auf die Herausforderung Schulweg vorbereiten können.

Wichtig dabei: dem Kind vertrauen und dieses Vertrauen auch zeigen. Das heißt aber nicht, dass man den Nachwuchs blind in die neue Situation entlassen sollte. Üben heißt das Zauberwort. Mit dem Üben des Schulwegs können mögliche Gefahren minimiert werden. Ein Kind sollte seinen Schulweg kennen und wissen, dass es sich in einem Notfall Hilfe holen kann und bei wem. Solche Rettungsinseln sind Bekannte, Geschäfte, aber auch die Polizei. Deshalb bittet die Polizei in diesem Zusammenhang, den Kindern keine Angst vor ihr zu machen: „Es ist nicht hilfreich, wenn die Polizei das Kind sucht und es versteckt sich vor ihr.“ Sie rät weiter: „Üben Sie, wie und wo man sicher über die Straße geht und worauf man an einer Ampel achten muss.“ Eltern sollen einmal einen Rollentausch machen und sich vom Kind zur Schule bringen lassen. Kinder sollten immer rechtzeitig losgehen, um Fehler unter Zeitdruck zu vermeiden. Eltern können auch „Gehgemeinschaften“ zur Schule organisieren. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl, und die Kinder werden besser wahrgenommen. Zudem sind sie in einem Notfall nicht allein. Auch die richtige Kleidung kann zur Sicherheit beitragen. Gerade in der dunklen Jahreszeit werden Kinder mit heller und reflektierender Kleidung besser wahrgenommen. Elterntaxis, also die tägliche Fahrt mit dem Auto zur Schule, sind kein Mittel zur Risikominimierung, sondern eher kontraproduktiv. Die Kids lernen nicht, sich im Verkehr richtig zu verhalten, und zudem geht mit der zunehmenden Bewegungsarmut auch die Koordination flöten, die beispielsweise für das künftige Radfahren sehr wichtig ist. Kinder müssen lernen, mit den Herausforderungen umzugehen, aber eben mit der notwendigen Anleitung. Erst wenn ein Kind seinen Schulweg sicher beherrscht, die aufgestellten Regeln beachtet und sich im Notfall Hilfe holen kann, können Eltern darüber nachdenken, das Kind alleine gehen zu lassen. lp