Zwischen Neckar und Alb

Viele Ältere verzichten häufig auf Hilfe

Etwa zehn Prozent der Menschen im Kreis Esslingen leben mit einer anerkannten Behinderung. Sie werden von ihrer Umgebung jedoch nicht immer als solche wahrgenommen. Chronische Erkrankungen, eine seelische Behinderung, Schwerhörigkeit oder Lernbehinderungen sind auf den ersten Blick kaum erkennbar. Weil mehrere Angehörige in der Regel das Schicksal teilen, geht man davon aus, dass knapp die Hälfte der Bevölkerung von diesem Thema betroffen ist. Zudem gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus. Vor allem ältere Menschen stellen häufig keinen Antrag auf Feststellung einer Schwerbehinderung, obwohl sie die Voraussetzungen dafür erfüllten.

Der Begriff „Behinderung“ ist rechtlich wichtig. Wer finanzielle Unterstützung oder entsprechende Hilfe erhält, richtet sich nach der Art der Beeinträchtigung. Menschen mit einem Grad der Behinderung von mehr als 50 gelten als schwerbehindert. Ab einem Grad von 30 können Betroffene Schwerbehinderten gleichgestellt werden, wenn sie durch ihr Handicap nicht in der Lage sind, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Über die Gleichstellung entscheidet die Agentur für Arbeit. bk