Zwischen Neckar und Alb
Viren-Killer machen die Schule sicher

Bildung Die Zollberg-Realschule in Esslingen startet einen Testlauf mit Luftreinigern des Owener Herstellers UVC Clean. Von Alexander Maier

Esslingen. Es ist nicht leicht, in Zeiten von Corona einen geregelten Schulunterricht zu ermöglichen: Hygienevorgaben, Abstandsregeln und Quarantänevorschriften stellen Schulleitungen und Lehrer vor immer neue Herausforderungen. Und wenn eine Einrichtung wie die Esslinger Zollberg-Realschule auch noch auf Unterrichtscontainer angewiesen ist, weil das Schulhaus PCB-belastet ist und saniert werden muss, wird alles noch komplizierter.

Schulleiterin Brigitte Krömer-Schmeisser wüsste, was zu tun wäre: Vor einigen Wochen hat sie an den Oberbürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden geschrieben und um Luftreinigungsgeräte gebeten, die die Arbeit gerade in den Container-Klassen erleichtern könnten. Doch im Rathaus machte man ihr keine Hoffnung. Dafür tat sich nun ein anderes Türchen auf: Der Esslinger CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Deuschle knüpfte Kontakte zum Owener Luftreiniger-Hersteller UVC Clean. Dessen Geschäftsführer Georg ­Rössler ließ sich nicht lange bitten und stellte vier Geräte für einen Testlauf in der Schule zur Verfügung.

Mit seinem technischen Leiter Hartmut Weinreich brachte ­Georg Rössler vier seiner Luftreinigungsgeräte in die Zollberg-­Realschule. Das technische Prinzip der Airtubes: Die Luft wird fortlaufend angesaugt und in einem Metall­zylinder mit UVC-Licht bestrahlt, das die DNA der Viren zerstört. Die gereinigte Luft wird in den Raum zurückgeblasen. „Unser Verfahren wirkt nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen alle anderen Viren, Bakterien, Schimmel oder Milben“, erklärt Rössler.

Mit vier Airtubes kann Krömer-­Schmeisser natürlich nicht alle 25 Klassen ihrer Schule ausstatten. „Aber die Geräte sind ein Anfang, für den wir sehr dankbar sind“, sagt die Rektorin. Sie hofft, dass sich etwas bewegt: „Unser Ziel muss sein, so viel Unterricht wie möglich in Präsenz anbieten zu können.“ Dabei denkt sie auch an 40 Millionen Euro Fördergelder, die das Land für coronabedingte Ausgaben der Schulen eingerichtet hat: „Wir müssen rasch etwas tun. Schüler und Lehrer in der kalten Jahreszeit in kalten Klassenzimmern sitzen zu lassen, weil ständig gelüftet werden muss, kann nicht die Lösung sein.“­