Zwischen Neckar und Alb

Volksbank verzeichnet sattes Plus

Bilanz Die Volksbank Kirchheim-Nürtingen hat im vergangenen Jahr ihr Einlagen- und das Kreditvolumen kräftig gesteigert. Im Mai stimmt die Vertreterversammlung über die geplante Fusion mit Esslingen ab. Von Frank Hoffmann

Noch in diesem Jahr möchte die Volksbank die Modernisierung ihrer Hauptstelle in Kirchheim abschließen. Rund zehn Millionen Euro
Noch in diesem Jahr möchte die Volksbank die Modernisierung ihrer Hauptstelle in Kirchheim abschließen. Rund zehn Millionen Euro investiert die Bank in den Umbau des Gebäudes. Foto: Carsten Riedl

In Kirchheim und Nürtingen von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung als „beste Bank vor Ort“ ausgezeichnet, ein Plus von 8,1 Prozent beim Einlagenvolumen und von 6,5 Prozent bei den Krediten und ein trotz rückläufigem Zinsüberschuss stabiler Gewinn: „Mehr als zufrieden“ blicken die beiden Vorstandsmitglieder der Volksbank Kirchheim-Nürtingen, Eberhard Gras und Martin Winkler, bei der Bilanzpressekonferenz auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurück. Vor allem der „gelebten Nähe zu den Kunden“ sei es zu verdanken, dass die Bank ihren Erfolgskurs fortsetzen konnte und somit gestärkt in die angestrebte Fusion mit der Volksbank Esslingen geht. Im Mai werden die Vertreterversammlungen in Esslingen und Nürtingen über den geplanten Zusammenschluss zur Volksbank Mittlerer Neckar abstimmen.

„Die konsequente Fokussierung auf die Ziele und Wünsche unserer Kunden hat uns auch 2019 auf der Erfolgsspur gehalten“, sagt Eberhard Gras, und offensichtlich honorieren die Kunden das Engagement der Bank: Die Kundeneinlagen kletterten inklusive dem Verbundgeschäft auf 2,99 Milliarden Euro. Das sorgt bei den Bankern angesichts der derzeitigen Zinspolitik nicht nur für Freude. „Wir sind deshalb froh, dass auf der anderen Seite auch die Kreditnachfrage deutlich gestiegen ist“, sagt Martin Winkler. 1,78 Milliarden Euro hatte die Bank im vergangenen Jahr an ihre Kunden verliehen. Neben den Firmenkrediten waren vor allem Wohnbaukredite gefragt. Trotz der Steigerung bei den Krediten blieb der Zinsüberschuss mit 36,2 Millionen Euro knapp eine Million Euro unter dem Vorjahresergebnis. Gleichzeitig konnten aber mehr Kredite und Anlagen über die genossenschaftlichen Verbundpartner abgeschlossen werden. Die damit verbundene Steigerung beim Provisions­ergebnis sorgt für eine stabile Ertragslage: Der Bilanzgewinn liegt wie 2018 bei vier Millionen Euro, und die Mitglieder dürfen sich wieder auf einen Dividende in Höhe von vier Prozent freuen.

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten ist bei der Volksbank Kirchheim-Nürtingen auch die Zahl der Mitarbeiter leicht im Plus. 347 Frauen und Männer beschäftigt die Bank mittlerweile, 25 davon sind Auszubildende. Filialen sind es 22, und daran soll sich auch nach der Fusion mit Esslingen nichts ändern. Auch dies ist für Gras und Winkler ein Zeichen der „gelebten Kundennähe“. Bei den SB-Stellen gibt es sogar Zuwachs: In der Nürtinger Siedlung Enzenhardt wurde ein neuer Geldautomat eingerichtet.

Ansonsten laufen die Vorbereitungen für die Fusion mit Esslingen auf Hochtouren (siehe nebenstehender Artikel). In sechs regionalen Informationsabenden können die Volksbank-Mitglieder alles zu den Hinter- und vor allem Beweggründen für die Fusion erfahren. Zusätzlich wird eine Hotline eingerichtet. Derzeit läuft zudem der Architektenwettbewerb für das neue Verwaltungsgebäude in Wendlingen.

Zusammenschluss „auf Augenhöhe“

Aus zwei mach eins: Rückwirkend zum 1. Januar 2020 wird aus der Volksbank Kirchheim-Nürtingen und der Volksbank Esslingen die Volksbank Mittlerer Neckar. Vor drei Monaten haben die beiden genossenschaftlichen Banken auf dem Hohenneuffen den geplanten Zusammenschluss verkündet. Es ist eine Vereinigung zweier „Partner auf Augenhöhe“, betonte das künftige Vorstandsquartett Martin Winkler, Heinz Fohrer, Markus Schaaf und Eberhard Gras bei der Bekanntgabe der Fusionspläne an historischer Stätte.

Gleichwertige Partner: Tatsächlich spielen die beiden Regionalbanken in der gleichen Liga: Mit 2,16 Milliarden Euro Bilanzsumme und knapp 350 Mitarbeitern ist die Volksbank Kirchheim-Nürtingen das etwas größere Haus. Die Volksbank Esslingen hat 245 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 1,6 Milliarden Euro.

Unter den Top Ten: Die neue Volksbank Mittlerer Neckar gehört mit knapp 600 Mitarbeitern und 39 Geschäftsstellen zu den Top Ten der genossenschaftlichen Banken im Ländle, in der Region Stuttgart belegt sie nach Stuttgart den zweiten Rang.

Neuer Verwaltungsbau: Ein Großteil der internen Arbeiten wird künftig im neuen Verwaltungszentrum in Wendlingen abgewickelt. Noch in diesem Jahr soll der Startschuss für den Neubau auf dem Behr-Parkplatz fallen, 2023 erfolgt der Umzug.

Vertreterversammlung: Am 4. und am 19. Mai müssen die Vertreterversammlungen der beiden Banken der Fusion noch zustimmen.

„Technische Fusion“: Am Samstag, 11. Juli, werden die EDV-Systeme der beiden Banken „vereint“. ho