Zwischen Neckar und Alb

Von der Schulbank auf den Laufsteg

Karriere Sarah Amiri aus Wolfschlugen hat in der Show „Germany’s Next Topmodel“ viel gelernt, unter anderem auch, mit dem großen Druck in der Model-Branche umzugehen. Von Elisabeth Maier

Einblicke ins harte Model-Geschäft gibt Sarah Amiri den Mädchen im Jugendhaus Wolfschlugen.Foto: Henzler
Einblicke ins harte Model-Geschäft gibt Sarah Amiri den Mädchen im Jugendhaus Wolfschlugen.Foto: Henzler

Mit ihrer radikalen Gewichtsabnahme von 15 Kilo hat Sarah Amiri viele ihrer Fans geschockt. In der Fernsehshow „Germany‘s Next Topmodel“ (GNTM) wollte die junge Frau sich mit Kleidergröße 38 als „Curvy Model“ einen Namen machen. Inzwischen hat sie abgenommen, was vielen ihrer Fans nicht gefiel. „Mir geht es einfach darum, dass ich mich gut und gesund fühle“, erzählte das Model beim Mädchennachmittag im Jugendhaus Wolfschlugen. Mit weniger Gewicht fühle sie sich nun mal besser. Dass sie in Heidi Klums Show dabei sein durfte, war für die 19-Jährige mit persischen und polnischen Wurzeln „ein schönes Erlebnis“.

Hat der Druck im knallharten Model-Geschäft die junge Frau dazu getrieben, nach dem Aus in der Show so radikal abzuspecken? „Wichtig ist, dass es mir gut geht und dass ich die Dinge tue, die mich glücklich machen.“ Sie habe einfach mehr Sport gemacht und sich gesünder ernährt, dann habe sie ganz natürlich abgenommen. Bei der Show habe sie gelernt, dass man nur eine positive Ausstrahlung haben kann, wenn man zu sich selbst steht. „Mein Fehler war, dass ich zu sehr auf andere gehört habe.“ Diese Botschaft gab Amiri den Mädchen mit auf den Weg, die gespannt lauschten.

Jugendhausleiterin Gaby Henzler-Leuchte hat die Wolfschlugenerin zu einem gemeinsamen Nachmittag eingeladen. Die Sozialpädagogin kennt Sarah Amiri seit deren Kindheit. Sie freut sich, dass die junge Frau so erfolgreich im Model-Business ist. Dass Sarah Amiri nach ihrem Auftritt in der TV-Show gerade von Gleichaltrigen in ihrem Heimatort angefeindet wurde, bedauert Henzler-Leuchte: „Mit ihrem Lachen und ihrer natürlichen Art ist sie doch einfach so nett geblieben, wie sie immer war.“

Seit ihrer Teilnahme bei „Germany’s Next Topmodel“ ist Amiri in der Modebranche sehr gefragt. Sie jettet von der Berliner Fashion Week zu ihren Auftritten, die sich durch Heidi Klums Show ergeben haben. Ab September möchte sie aber erst mal ihr Wirtschaftsabitur nachmachen. Sie fand in Stuttgart eine Schule, in der sie sich wohl fühlt. „Mit einer guten Ausbildung ist es einfach leichter, sich in der Branche zu behaupten.“

Dass die Welt der Topmodels nicht nur aus Glamour besteht, fanden die Wolfschlugener Teenager spannend. Sarah Amiri zeigte ihnen, wie man sich richtig bewegt, wie man aufrecht sitzt und sich schminkt. „Gut und gepflegt aussehen ist auch im Geschäftsleben wichtig“, findet die junge Frau.

Gemeinsam mit ihrer Model-Kollegin Pia war Sarah Amiri 2018 das erste „Curvy Model“ in der Show. „Ich habe durch GNTM viel gelernt“, findet Amiri, „auch über die Schattenseiten des Model-Berufs.“ Für Gaby Henzler-Leuchte war ihr Besuch im Jugendhaus ein Gewinn: „Die Mädels sehen die Modebranche jetzt viel realistischer.“