Zwischen Neckar und Alb

Vorfahrt für die Schiene

Verkehr Der CDU-Kreisverband fordert eine schnellere Umsetzung umweltfreundlicher Verkehrsprojekte.

Symbolbild

Kreis. Das Bundeskabinett hat den Plänen des Bundesverkehrsministeriums zugestimmt, das die Beschleunigung wichtiger umweltfreundlicher Verkehrsprojekte vorsieht. Davon profitieren sieben Schienen- und fünf Wasserstraßenprojekte, allesamt außerhalb von Baden-Württemberg. Der CDU-Kreisverband Esslingen sieht ein solches Maßnahmengesetz als Vorbild, um auch im Landkreis Esslingen zu schnelleren und kostengünstigeren Schienenverkehrsverbindungen zu kommen.

„Während alle Welt von der ,Vorfahrt für die Schiene‘ spricht, bremsen Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren die Realisierung entsprechender Projekte aus“, sagt Kreisverbands-Vorsitzender Thaddäus Kunzmann. Das Beispiel der geplanten Weiterführung der heute in Filderstadt-Bernhausen endenden S-Bahn Linie zwei nach Neuhausen auf den Fildern macht seiner Ansicht nach deutlich, wie schwierig es ist, solche Projekte zu realisieren. „Rund 20 Jahre werden vergangen sein, wenn die 3,9 Kilometer lange Verlängerung - nach heutigem Planungsstand 2026 - in Betrieb gehen sollte“, betont er. Aus den einst veranschlagten rund 130 Millionen Euro werden dann 209 Millionen Euro. „Dies entspricht einem Kilometerpreis von über 50 Millionen Euro“, sagt Thaddäus Kunzmann.

Die Gründe liegen für ihn auf der Hand: Komplizierte Planfeststellungsverfahren, Aspekte des Naturschutzes, Ausgleichsmaßnahmen und erhebliche Steigerungen im Baukostenbereich. „Sind solche Planungs- und Kostendaten die Grundlage für den weiteren Ausbau des Schienennetzes, dann wird wohl im Landkreis Esslingen kein einziger Kilometer Schiene mehr gebaut werden können“, ist der Kommunalpolitiker aus Nürtingen überzeugt. Kunzmann und die CDU fordern daher: „Wir brauchen dringend den Abbau von Planungsauflagen und die Verkürzung der Zeiträume. Kommt das nicht, droht auf der Straße der Stillstand.“ pm