Zwischen Neckar und Alb

VR-Bank hält sich wacker in rauer See

Bilanz Genossenschaftsbank stabilisiert Ertrag dank steigender Umsätze und sinkender Kosten.

Münzen
Symbolbild

Frickenhausen. „Absolut zufrieden“ präsentierte die Vorstandsriege der VR-Bank Hohenneuffen-Teck gestern die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs. Entgegen den Erwartungen wurden die Planvorgaben in fast allen Bereichen übertroffen: „2017 war eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre seit der Fusion“, sagte Vorstandssprecher Bruno Foldenauer mit Blick auf eine um knapp sechs Prozent gesteigerte Bilanzsumme von 761 Millionen Euro.

Vor allem vor dem Hintergrund der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen für Regionalbanken ist das Ergebnis der genossenschaftlichen Bank beachtlich. Zu rund 80 Prozent finanzieren sich die kleinen Kreditinstitute über die Zinserlöse, und die sind bekanntlich angesichts der Niedrigzinspolitik seit Jahren im Keller. Auch die VR-Bank Hohenneuffen-Teck musste beim Zinsüberschuss einen Rückgang von 17,3 auf 16,4 Millionen Euro hinnehmen. Um den Ertrag stabil zu halten, müssen die Kosten gesenkt oder der Umsatz gesteigert werden. Beides ist der VR-Bank gelungen.

Beim Umsatz half die stabile Konjunktur und die florierende Wirtschaft im Kreis Esslingen nach und bescherte dem Finanzinstitut ein deutliches Plus von über fünf Prozent im Kreditgeschäft. 100 Millionen Euro Neukredite und ein Gesamtkreditvolumen von 535 Millionen Euro verzeichnete die Bank. Auch die Einlagen konnten um 4,2 Prozent auf 602 Millionen Euro gesteigert werden. „Diese Zahlen beweisen, dass Kundennähe sich auszahlt“, sieht Foldenauer in der Verschmelzung der traditionellen Werte der Genossenschaft mit den Investitionen in Digitalisierung und Innovationen das Erfolgsrezept der VR-Bank.

Gleichzeitig hat sich die Bank ein striktes Kostenmanagement verordnet. „Damit konnten die Verwaltungskosten im vergangenen Jahr um 430 000 Euro reduziert werden“, sagt Vorstandsmitglied Stefan Gerlach. Der überaus wachsame Blick auf die Ausgabenseite hat auch eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl von 160 auf 152 mit sich gebracht. Erreicht wurde dies durch die natürlich Fluktuation. Nicht angetastet wurde dagegen das Filialnetz. An 15 Standorten ist die VR-Bank im Moment mit einer Geschäftsstelle vertreten, „und das soll auch so bleiben“, zerstreut Vorstandsmitglied Thomas Krießler entsprechende Befürchtungen. Auch wenn es betriebswirtschaftlich nicht in jedem Fall sinnvoll ist, will die Bank in der Fläche präsent bleiben. Das Filialkonzept wurde runderneuert und dem veränderten Kundenverhalten angepasst. Die Öffnungszeiten in kleinen Filialen sind inzwischen deutlich reduziert, gleichzeitig wurden aber die individuellen Beratungsangebote und vor allem auch die Online-Zugangsmöglichkeiten ausgebaut.

Die positive Entwicklung beschert der Bank wie 2016 einen Überschuss in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Der Gewinn fließt unter anderem in die Rücklagen. Das haftende Eigenkapital erhöht sich damit auf rund 83 Millionen Euro. Die Dividende soll wieder bei vier Prozent liegen.Frank Hoffmann