Zwischen Neckar und Alb

Warten auf die Sozialwohnungen

Bauvorhaben Die Stadt Nürtingen plant drei Unterkünfte, doch es gibt Verzögerungen.

Wiese statt Baugrube. Symbolbild

Nürtingen. In den vergangenen Jahren war die Wohnungsnot groß in Nürtingen. Ein Suchlauf nach bebaubaren Grundstücken in städtischem Besitz förderte einige zu Tage. Gebaut werden sollte unter anderem in Reudern am Marbachweg, am Breiten Weg neben dem Parkplatz des Waldfriedhofes und in der Grötzinger Straße in Oberensingen. Die Beschlüsse dazu fielen im Oktober 2016, im Juni 2017 gab es zu den beiden Bauvorhaben in Reudern und am Waldfriedhof einen Bürgerentscheid. Der Gemeinderat beschloss daraufhin, alle Projekte weiter zu verfolgen.

Im Juli des vergangenen Jahres wurden im Betriebsausschuss der Gebäudewirtschaft die Planungen für die Unterkünfte nochmals vorgestellt. Damals wurde die Dringlichkeit betont und darauf hingewiesen, dass 550 Personen im Stadtgebiet im Rahmen einer Anschlussunterbringung oder als Obdachlose untergebracht werden müssten.

Zu Beginn des Jahres 2019 liegen alle Grundstücke immer noch völlig unbebaut da. Aus der Pressestelle der Stadt ist zu hören, dass es noch für keines der Projekte eine Baugenehmigung gibt. Das hat unterschiedliche Gründe.

Laut Pressesprecherin Susanne Weisheit muss die Genehmigung für die Unterkunft am Reuderner Marbachweg vom Stuttgarter Regierungspräsidium (RP) ausgestellt werden, da Einwände gegen das Vorhaben vorgebracht wurden. Dadurch gerät die Stadt als Bauherr in einen Interessenskonflikt mit ihrer Rolle als Baurechtsbehörde, weshalb die nächste Instanz eingeschaltet werden musste. Die Unterlagen befinden sich seit Ende November beim RP. Nun weiß die Stadt nicht, ob und wann eine Genehmigung kommt. Danach käme das Widerspruchsverfahren und es könnten Klagen eingereicht werden. Geplanter Baubeginn ist immer noch Mitte 2019.

Das Projekt am Waldfriedhof ist weder abgeschlossen noch der Bebauungsplan rechtskräftig. Ein Bauantrag liegt der Stadt nicht vor. Auch hier bleibt die Frage, ob Klagen den für Herbst 2019 geplanten Baubeginn nochmals verzögern.

Erste Vorbereitungen fanden bereits auf dem Grundstück an der Grötzinger Straße statt. Trotzdem soll erst im Frühjahr 2020 mit dem eigentlichen Bau begonnen werden. Nach Auskunft der Stadt liegt die Verzögerung nicht an Altlasten im ehemaligen Steinbruch.

Ein weiteres Grundstück im städtischen Besitz an der Grötzinger Straße soll an eine Bau- und Wohnungsgenossenschaft verkauft werden. Das Bebauungsplanverfahren ist unterbrochen worden und zwar so lange, bis in den Grundstücksverhandlungen ein Ergebnis vorliegt, so die Auskunft des Amts.Barbara Gosson