Zwischen Neckar und Alb

Wernauerin gründete Orden

Geschichte Die Fabrikantentochter Pauline Bopp aus Steinbach wurde 1869 Generaloberin in Norddeutschland.

Pauline "Anselma" Bopp gründete den Orden. Foto: Stadt Wernau
Pauline "Anselma" Bopp gründete den Orden. Foto: Stadt Wernau

Wernau. Eine gebürtige Wernauerin hat 1869 den Orden der Franziskanerinnen vom heiligen Märtyrer Georg zu Thuine im emsländischen Thuine als Abspaltung einer Straßburger Gemeinschaft gegründet. Pauline „Anselma“ Bopp wuchs als Fabrikantentochter im einstigen Wernauer Ortsteil Steinbach auf. Die heute weltweit rund 1130 Schwestern des Ordens arbeiten in Deutschland, den Niederlanden, den USA, in Japan, Indonesien, Brasilien, Osttimor, Albanien, Italien und Kuba. Der Orden unterhält Krankenhäuser, Behinderteneinrichtungen, Pflege- und Altenheime sowie Schulen.

Pauline Bopp war die älteste Tochter eines Steinbacher Strohhutfabrikanten. Früh schwebte ihr das Ideal des Klosterlebens vor Augen, auf das sie sich durch Gebete in der Maria-Hilf-Kapelle in Wernau vorbereitete. Durch eine Tochterniederlassung des Unternehmens in Donzdorf wurde Pauline auf die Straßburger Kongregation der Barmherzigen Schwestern aufmerksam. Sie trat in den Orden ein und nahm den Namen Anselma an. 1857 wurde sie mit 21 Jahren nach Thuine entsandt, um dort während Typhusepidemien zu helfen. 1869 vollzog Anselma nach langem Ringen die Trennung von Straßburg und die Neugründung der Kongregation nach den Regeln des heiligen Franziskus. Sie wurde zur ersten Generaloberin ernannt. Am Wernauer Stadtplatz ließ Bopps Vater für sie eine Kapelle errichten. Sie wurde Ende der 1940er-Jahre abgerissen. pm