Zwischen Neckar und Alb
„Wir alle sind Deutschland“

Feier Binnen eines Jahres wurden im Kreis 882 Menschen eingebürgert und nun im Landratsamt offiziell begrüßt.

Esslingen. Zwischen Anfang August 2020 und Ende Juli dieses Jahres wurden im Landkreis Esslingen 882 Menschen eingebürgert. Die Neubürger wurden jetzt im Rahmen einer Feier im Landratsamt begrüßt, etwa 100 von ihnen nahmen daran teil. Landrat Heinz Eininger sowie Julian Würtenberger, Staatssekretär im Landesinnenministerium, zollten ihnen Respekt für ihre Entscheidung und würdigten ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Vielfalt. Narin Meho, der sich entschieden hatte, die indische Staatsbürgerschaft abzulegen und die deutsche anzunehmen, berichtete über seine Erfahrungen als Migrant.

„Einbürgerungsfeiern haben bei uns eine gute Tradition. Wir feiern damit das Bekenntnis zum Land, zum Staat und zu den gemeinsamen Werten“, sagte Landrat Heinz Eininger. Wie des Kreischef berichtete, stammen die neuen Staatsangehörigen aus 79 verschiedenen Nationen aller Kontinente. Mit 151 Personen stellten ehemals türkische Staatsangehörige die größte Gruppe, 70 Griechen und 69 Italiener erwarben die deutsche Staatsangehörigkeit, aus dem Kosovo, aus Rumänien und Syrien wurden jeweils mehr als 30 Menschen eingebürgert. Weitere Neubürger stammen aus afrikanischen und südamerikanischen Staaten.

„Die Entscheidung für die Staatsbürgerschaft ist ein großer Vertrauensbeweis für unser Land. Damit soll weder die Herkunft verleugnet noch die Identität aufgegeben werden. Sie alle bereichern unser Land“, sagte Eininger. „Bringen sie ihren Einfluss durch aktive Teilhabe in das Gemeinwesen ein“, rief Eininger die neuen Staatsbürger auf. Dies trage aktiv dazu bei, die Integrationskraft der Gesellschaft zu stärken und radikalen Tendenzen entgegenzuwirken.

Der Nürtinger Narin Meho, der 1990 als Kind mit seinen Eltern nach Deutschland kam, erzählte, dass er immer noch Erfahrungen mit Rassismus im Alltag machen muss. „In Indien bin ich der Europäer, in England der Deutsche und hier der Inder. Wir sind doch längst ein Multi-Kulti-Land. Wir alle sind Deutschland.“ Peter Stotz