Zwischen Neckar und Alb

„Wir wurden im Stich gelassen“

Brand Die Opfer des Feuers in den Häusern der Nürtinger Schafstraße stehen vor dem Nichts. In beiden Gebäuden sollen vor allem Menschen gelebt haben, die Sozialhilfe oder Hartz IV bekommen. Von Matthäus Klemke

Oliver Greiner fühlt sich im Stich gelassen.
Oliver Greiner lebt seit dem Brandin einer Obdachlosenunterkunft in Reudern. Foto: Matthäus Klemke

Oliver Greiner hat die Mütze tief ins Gesicht gezogen, seine Arme sind verschränkt, der Blick geht ins Leere. „Die Nacht war wieder kurz. Seit dem Feuer schlafe ich kaum noch.“ Albträume plagen den Mann, der fünf Monate in der Schafstraße ...

2 nud ried aMtnoe mi ,Nauhhrabsac in der 4, wgtnhoe th.a eBedi seHurä dnsntea ovr sfta irev eonhWc ni nmm.Fale Zwie hescnMen dsni ebi med etrnes raBnd in edr 2 smu ebLne .gmkomeen arw omv erFeu hnocesgeiselsn ni mmeine eirentnr csih dre Die lFuhtc lnggea him udhrsc t.Fenrse eisneb eetrMn ussetm ihc

hNco emrim htste ied arBrcusndeah ihnct tse.f reaicehZlh ewneiiHs tdunee ufa inee iderbe ubäedGe nud nneei lmsenbreai tsadnuZ rde ennuWhngo nh.i nmddalerBer ellson nctih nevrahndo eegwesn ni,se auch lols se eZirmm oneh rteesnF eggnbee an.beh Eien snnoimdemosiSokr edr zoiPiel tteriem.tl

laM emtuss hic tetjz hoscn eib dre Pieolzi tsga rde eätth chi gclnhtieie edriwe ,smtshungie baer ihc nank fhnaeic thinc umarW es ni endbei arntbgne ath, nshctie Oielvr thinc mher wigicth zu .ines nhi vro el,lma ewi se hin und ide deenran eunaesrwhobH egtwreinehe s.lol ueteL etsnhe vor emd tsag er dun ned ofK.p

nI ebdein snolle rvo leaml Mcnenshe belteg ,bhean die ifelhiloSza roed oekemnm.b oS cahu ilOrve :ierGnre beha 82 hJera giatbtreee udn wrdue ndan scwrhe a.nkrk hcI aebh neiemn boJ vneoerrl udn bni os ni Auf dem nsWtrmnukogha hnsneceM ewi er eeikn .caChne aD beibel neemi hntic evli searend sla in ein usHa ewi in edr uz e.ziehn

hN ca bennAga erd adStt beha anm nde otefeBenrfn fsorot fnloee:gh 31 ronhwBee enudrw in se uaf erd nsitIreeetten der atdSt. slnleo ide heennscM amnk,iLteetpebelset eigdnulK und ylkegiaterinHe mbomneke e.anbh aetrebtMrii sde tDsneeis enolsl eieetwr Brteuugen ruz und ieb erd ghhosenWuucsn .lhenfe saD bJroceent eis fom,rirtien onv ordt neazinerfit iteetgenlei eerwnd wdure zurk achn dme aBdrn nei kpdnSeootenn hregiictent.e sagt irlveO rierGne. Er sich nvo edr tStad mi itchS awZr bhae se am Agfann lHief ni rFmo onv eklnnbeLeaimspttete udn neier epKrdliseened vmo DKR g,egbene eivl rhem ies misdeet rabe icnth taesips.r hecaurnb ni rtseer nieLi nlalzfieeni fHile dun ienne Wunmhroa. Was wri mi ueFre orlevrne n,aebh esttretat snu

tiloffr oSeh wdir dwriee nbaeoggze

ni Ee eillnnifeza ilfoeotrSfh heab es ni roFm nov 010 rEuo omv trJoenbce .gbneege riwd rmi ebra mi tnaMo iweedr nvo eneimm Ir-agVrH-eattBz satg .erirenG Seti re esnie hgWonnu vnleorer ah,t sums er eejdn gaT itm med Bus ruz betAir bie red eTfal .hfrane tbelbi ma edEn cihnt levi von med Und wsa sti imt erd nlefnenliazi eHfil sua dme noSenek?dnpto afgtr reieGrn vrw.utnrdee iBs teeuh dwree er hnco enread erfOp dnSpene erlthae.n

Znsua mme mti ziew eearnnd eBohnrwne sau edr rudew eOilvr irenreG in rde cotektOsundefhnualnbr ni uneRedr tbneagrtceh.ur lwli hire hcnaife nru tasg er nud trechbeit onv ugbanrrtnae eniS iemmrZ eis urnd sches rdteareQutma die euchDs mi meGdc-frhzanmBemessaieit sei nzt.unebbaur Ob se sngtewsein irhe Bnrdmederla ?itbg mi uHfluars tscinhe inree uz ies.n Der nigg celinhu aWs eine zurke onsnaiesitwthcZ snei lstol,e icethsn unn rzu uz nede,rw heefütbrct e:r hat nma mir mi satuhaR stgg,ea dsas edi tSatd enike erdena tknteufnrU uns ni cistAush ssDa man in sDehcaltudn in inee ohlsec Siaottinu entgrae an,kn re ncith :datcheg gbti es os eleiv ielSizevanoe.r osiWe tfhli sun ndne rk?neie anmNdei ishc usn

nwhaRa tctlse unealM wchrzaS tttrevir iene a,uFr ide bie med dnBar im nsrete asHu rehni hmEnean nrreeovl a.ht oVn ihm wlonle irw ,wnises bo eiesn ndaninatM zelnlieainf eharltne beh.a ngeiizE, aws esi emkboenm ,hta tsi niee heho ngneuRhc mov os zrahcS.w ieD rFau sei lzelnaifni am d.nEe mde Vesltru hseir anMnse stemus sie ihsc akkrn medlne ndu ath os huca hrie bieAtr glAlendris ehba irh eid angwnhvonregsWuult 50 Eruo lsa eine rtA ienhr tseVrlu o.getnbe „aDs ath imene Mtadannin lsa gugliideenB enesgeh nud sgat Meunla hScarw.z

Die Stadt Nürtingen weist Vorwürfe zurück

Dass man den Leuten zu wenig helfe, bestreitet die Stadt: „Sowohl seitens des Landkreises wie auch der Stadt flossen unverzüglich erste Zahlungen aus sogenannten Nottöpfen“, heißt es dort. „Das Jobcenter wurde informiert, damit alle nötigen finanziellen Soforthilfen eingeleitet werden.“ Zu den Zuständen in der Notunterkunft in Reudern schreibt Pressesprecher Clint Metzger, dass nach dem Brand rasches Handeln gefragt war. „Die Unterbringung in Reudern ist nicht als dauerhafte Lösung angedacht, sondern eine Notunterkunft. Die Opfer der Hausbrände sollen dort vorübergehend wohnen können, bis sie wieder eine eigene Wohnung beziehen können.“ Um den Leuten zu helfen, bereite die Stadt derzeit einen Aufruf vor, um Vermieter zu finden, die bereit sind, an die Betroffenen Wohnraum zu vermieten.

Warum sind noch keine Gelder vom Spendenkonto geflossen? „Dies war bisher noch nicht möglich, da die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes erst den Bedarf bei den Betroffenen abklären mussten, damit die Hilfe zielgerichtet erfolgen kann“, so Clint Metzger. Für Lebensmitteleinkäufe werden die Opfer mit Einkaufsgutscheinen von Supermärkten und Discountern versorgt. mk