Zwischen Neckar und Alb

„Wo man die Sparkasse braucht, ist sie präsent“

Neubau Bei der feierlichen Eröffnung des „Hauses der Kunden“ in Esslingen würdigt Landrat Heinz Eininger das gesellschaftliches Engagement des Kreditinstituts. Von Christian Dörmann

foto: roberto bulgrin02. 07. 2018Esslingen, Neubau Kreissparkasse in der Bahnhofstrasse
Der Neubau der Kreissparkasse in der Bahnhofstrasse in Esslingen. Foto: Bulgrin

Am Ziel angekommen.“ Diese Botschaft aus dem Munde von Heinz Eininger, Landrat und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, markiert allerdings eher einen Anfang als einen Schlusspunkt. Vor 56 Monaten hat der „Lauf“ begonnen, um nun mit drei Gebäuden zu enden, die für Eininger von stadtbildprägender Qualität sind: das markante Haus der Sparkasse am Vogelsang, das historische und wiederauferstandene ehemalige Gasthaus Falken und das „Haus der Kunden“ an der Bahnhofstraße. Jüngstes und letztes Kind in diesem Verbund ist besagtes „Haus der Kunden“, das nun im Kreis geladener Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens standesgemäß begrüßt wurde.

Feiern, wo bis vor Kurzem noch die Handwerker das Regiment führten. So wurde die neue Kundenhalle zum Veranstaltungsraum - mit bestandener Feuerprobe, wie es viele Gäste empfanden. Dazu haben mit Davina Alt und Daniel Cosentino zwei junge Nachwuchskräfte der Sparkasse beigetragen - charmant führten sie durch die Eröffnungsveranstaltung. Das hat selbst dem von vielen Moderationen gestählten Theo Rombach Respekt abgenötigt, der einige Gesprächspartner zu sich aufs Podium gebeten hatte: Peter Schneider, den Präsidenten des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, Burkard Wittmacher, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, Esslingens Oberbürgermeister Jürgen Zieger und Christoph Teige vom Architekturbüro Auer Weber Asssoziierte GmbH aus Stuttgart. In diesen nicht ganz einfachen Zeiten investiere die Sparkasse rund 70 Millionen Euro in Steine, meinte Rombach, während Peter Schneider dieses Engagement dann doch lieber als eine „Investition in die Kunden“ verstehen will. Denn bei aller Digitalisierung gebe es noch viele Menschen, die es analog wollten. Handfest eben, wie das neue Haus der Kunden.

Als Architekt und Stadtplaner fehlt es Oberbürgermeister Jürgen Zieger nicht an der fachlichen Sicht. „Architektur ist immer nur die Hülle für menschliches Leben“, sagt er, und betont allerdings, dass es sich im Falle der neuen KSK-Hauptstelle um eine ausgesprochen gelungene Variante handle. Zieger sieht das Haus zudem am idealen Standort - in der Bahnhofstraße als Zäsur zwischen Mittelalter, Gründerzeit und Aufbruch in der Neuen Weststadt. Aus Sicht des OB ein gelungener Spagat zwischen Tradition und Moderne also. Und dass der geschwungene Bau architektonisch einen hohen Anspruch vertritt, ist für Zieger selbstverständlich: „Das ist ja kein Ein-Euro-Laden. Man darf schon sehen, dass die Kreissparkasse keine Würstchenbude ist.“

Dass die Eröffnungsfeier mit der Nachricht auf einen Tag fiel, wonach die Sparkasse elf Standorte im Landkreis schließt, empfand Theo Rombach als einen gewissen Widerspruch. Den sieht Burkhard Wittmacher nicht, schließlich würden ja die Kunden durch ihr Verhalten darüber abstimmen, ob eine Filiale bestehen bleibe oder nicht. „Die Filialen werden auch noch in 20 Jahren wichtig sein“, betonte der KSK-Vorstandschef. Dort, wo man die Sparkasse brauche, sei sie auch präsent.

Garant für Sicherheit

Seit mehr als 200 Jahren gebe es die Sparkassen nun, sagte Landrat Heinz Eininger in seiner Ansprache. „Als Anstalt des öffentlichen Rechts gelten Sparkassen bis zum heutigen Tag - und speziell in einem zunehmend unsicheren Umfeld - als Garanten für Sicherheit, Seriosität und Solidität.“ Dafür stehe auch das auf Solidarität basierende System der Einlagensicherung der Sparkassen-Finanzgruppe. Dass sich die Sparkassen mit vereinten Kräften gegen Pläne einer europaweiten Vergemeinschaftung der Einlagensicherungssysteme wehren, ist für Eininger nachvollziehbar: „Wir müssen zuerst Sorge dafür tragen, dass die Staaten sich reorganisieren. Es müssen Strukturen geschaffen werden, um gezielt Schulden abzubauen. Bei der künftigen Kreditvergabe müssen Sicherheitsstandards gelten, die bereits in anderen Ländern der Gemeinschaft erfolgreich praktiziert werden.“

Gesellschaftliches Engagement: Das ist für Heinz Eininger „Bestandteil der Sparkassen-DNA“. Denn die Sparkasse habe sich nicht etwa Gewinnmaximierung als oberstes Ziel ihres Handelns gesetzt, sondern vielmehr die Gemeinwohlorientierung. So gebe die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements jährlich rund zwei Millionen Euro ihres Überschusses in Form von Spenden und Sponsoring an die Bevölkerung im Landkreis Esslingen zurück.

Der Landrat: „Diese rund zwei Millionen Euro gehören zu einer Summe von sage und schreibe 448 Millionen Euro, mit der die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe im Jahr 2017 soziale, kulturelle, sportliche und Bildungsprojekte sowie Bildungseinrichtungen unterstützt hat.“

Freude über das neue Haus (von links): Peter Schneider, Heinz Eininger, Jürgen Zieger, Burkhard Wittmacher und Christoph Teige.
Freude über das neue Haus der Kreissparkasse (von links): Peter Schneider, Heinz Eininger, Jürgen Zieger, Burkhard Wittmacher und Christoph Teige. Foto: Bulgrin